Drei Monate altes Baby

Toter Säugling in Wien: Eltern in U-Haft

ZU APA0153 VOM 17.10.2016 - Außenaufnahme der Justizanstalt Wien-Josefstadt aufgenommen am Montag, 17. Oktober 2016, in Wien. Ein Häftling hat am Sonntag, 16. Oktober 2016, in einem Mehrpersonenhaftraum in der Justizanstalt Wien-Josefstadt eine Matratze in Brand gesteckt. Drei Insassen und elf Justizwachebeamte wurden verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.
Veröffentlicht: 11. Februar 2024 15:30 Uhr
Über die Eltern des am Dienstag gestorbenen drei Monate alten Säuglings hat die Wiener Landesgericht heute die U-Haft verhängt. Als Haftgründe wurden Verdunkelungsgefahr und Tatbegehungsgefahr angenommen, teilte Gerichtssprecherin Christina Salzborn am Sonntagnachmittag der APA mit.
SALZBURG24 (tp)

Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen die Eltern des vermutlich an den Folgen eines Schütteltraumas gestorbenen kleinen Buben wegen Mordverdachts. Wie Salzborn darlegte, machten sowohl der 29 Jahre alte Mann als auch die um drei Jahre jüngere Frau vor dem Journalrichter keine Angaben zum wider sie erhobenen Vorwurf, ihrem Sohn tödliche Verletzungen zugefügt zu haben. Der U-Haft-Beschluss, gegen den die Rechtsvertreterin der Mutter keine Beschwerde einlegte - der Vater war anwaltlich nicht vertreten -, ist vorerst bis zum 26. Februar rechtswirksam.

Wiener Polizei nimmt Eltern fest

Die Eltern waren am vergangenen Donnerstag festgenommen und am Freitag in die Justizanstalt (JA) Josefstadt eingeliefert worden. Über den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Verhängung der U-Haft wurde am Sonntag entschieden. Die Mutter des Babys hatte am 3. Februar um 23 Uhr mit dem Säugling ein Krankenhaus aufgesucht, wo unverzüglich mit der Behandlung des mutmaßlich misshandelten Säuglings begonnen wurde. Für den kleinen Buben kam aber die ärztliche Hilfe zu spät. Er dürfte schon zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme keine Gehirnfunktionen mehr gehabt haben. Am Dienstag wurden die lebenserhaltenden Geräte abgeschaltet und der Bub für Tod erklärt.

Säugling stirbt wohl an Schütteltrauma

Das Spital alarmierte in weiterer Folge die Polizei, da sich bei dem Baby die typischerweise auf ein sogenanntes Schütteltrauma hindeutenden Hirnverletzungen zeigten. Die Staatsanwaltschaft ordnete im Zuge der angelaufenen Ermittlungen die Obduktion der Leiche zur genauen Klärung der Todesursache an. Das schriftliche Gutachten liegt naturgemäß noch nicht vor, das Baby soll dem Vernehmen nach aber neben den Kopfverletzungen auch eine gebrochene Rippe und einen gebrochenen Arm aufgewiesen haben.

Offen und auf strafrechtlicher Sicht die entscheidende Frage ist, wer und unter welchen Umständen dem Kleinkind die letztlich tödlichen Verletzungen zugefügt hat. Die Mutter hat dazu bisher von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht, der Vater soll vor der Polizei angegeben haben, er könne sich die Verletzungen seines Sohnes nicht erklären.

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(Quelle: apa)

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