Beileidsbekundungen

Trauer um Rudolf Hundstorfer

Veröffentlicht: 20. August 2019 11:27 Uhr
Der Tod des ehemaligen Sozialministers und ÖGB-Präsidenten Rudolf Hundstorfer ist am Dienstag nicht nur in dessen eigener Partei, der SPÖ, betrauert worden. Würdigende Worte kamen auch von den Sozialpartnern abseits der Gewerkschaft sowie aus allen Parteien. Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich tief betroffen, ebenso Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein.

Van der Bellen würdigte Hundstorfer als Menschen, "mit dem ich jeden Austausch sehr geschätzt habe, auch während unserer gemeinsamen Kandidatur zur Präsidentschaft". Er habe öffentliche Funktionen immer mit höchster Kompetenz und großer sozialer Verantwortung wahrgenommen. "Hundstorfer war ein umgänglicher und heiterer Mensch, der mit allen reden konnte, mit Arbeiterinnen und Arbeitern genauso wie mit Spitzenpolitikerinnen und -politikern", so der Bundespräsident.

Rendi-Wagner: "Verlieren großen Sozialdemokraten"

"Mit Rudolf Hundstorfer verlieren wir einen großen Sozialdemokraten und wahren Menschenfreund, der unschätzbar Wichtiges zur Verbesserung des Lebens der Menschen geleistet hat", sagten SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda in einem gemeinsamen Statement. Mit ihm verliere die sozialdemokratische Familie "einen wichtigen Mitstreiter und einen Freund, der uns sehr fehlen wird".

Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Vizebürgermeisterin Birgit Hebein von den Grünen, der SPÖ-Rathausklub und die SPÖ-Landesparteien trauerten. Ebenso die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures.

Auch Salzburgs SPÖ-Chef Walter Steidl drückte seine Trauer in einer Aussendung aus: "Diese Nachricht stimmt mich sehr traurig. Rudolf Hundstorfer war ein großer Österreicher, immer lautstark im Kampf für Gerechtigkeit und ausgleichend, wenn es darum ging, politische Lösungen zu finden. Er wird unserem Land fehlen."

Katzian: "Große Verantwortung bewiesen"

"Rudi Hundstorfer hat den ÖGB im Jahr 2006, in einer wirklichen schwierigen Zeit, als Präsident übernommen und damit große Verantwortung bewiesen", erinnerte sich ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian an einen Freund, der sich auch nach dessen Zeit als ÖGB-Präsident und Sozialminister immer für das Wohl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eingesetzt habe. Auch ÖGB-Vizepräsident und Christgewerkschafter Norbert Schnedl zeigte sich bestürzt.

Bierlein: "Besonders verdient gemacht"

"Rudolf Hundstorfer hat sich um unser Land besonders verdient gemacht", schrieb Bierlein in ihrem Statement an die APA. Der verstorbene Sozialminister habe "über Jahrzehnte auf Landes- und Bundesebene in verschiedenen öffentlichen Funktionen den Ausgleich ins Zentrum seiner Tätigkeit gestellt und im Sinne der Sozialpartnerschaft das Miteinander gestärkt". Sozialministerin Brigitte Zarfl ehrte "einen der profiliertesten Sozialpolitiker der Zweiten Republik".

Sobotka: "Wahrer Arbeitnehmervertreter"

Als "offen für den konstruktiven Dialog, auch wenn die Zugänge manchmal unterschiedliche waren" bezeichnete Sobotka den verstorbenen SPÖ-Politiker. "Ich durfte ihn als einen wahrhaften Arbeitnehmervertreter kennenlernen, der im besten Sinne zutiefst von einem sozialpartnerschaftlichen Umgang geprägt war." Mit Hundstorfer habe man einen engagierten Sozialpolitiker, der für seine Sachlichkeit und ergebnisorientierte Arbeit geschätzt wurde, verloren, so ÖVP-Klubchef August Wöginger.

Anderl: "Politiker mit Herz"

Für Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl war Hundstorfer "ein Gewerkschafter und Politiker mit Herz", der stets mit großer Leidenschaft für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gearbeitet habe. Als einstiger ÖGB-Präsident und Sozialminister werde er "überall Spuren hinterlassen, die von seiner Hingabe für eine gerechte Arbeitswelt zeugen".

Leitl: "Unendlich dankbar"

Als damaliger Sozialminister habe Hundstorfer einen großen Anteil daran, dass Österreich die große Krise von 2008/09 ohne massenhafte Kündigungen überwinden konnte, sagte der damalige Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl zur APA. Dafür sei er ihm auch heute noch "unendlich dankbar". Hundstorfer habe einen wesentlichen Anteil daran, dass Österreich heute besser dastehe als andere Länder.

Hofer: "Menschlich sehr geschätzt"

Betroffenheit herrschte bei allen Parteien. "Wir haben Rudolf Hundstorfer bei allen politischen Gegensätzen menschlich und fachlich sehr geschätzt", meinten FPÖ-Obmann Norbert Hofer und der geschäftsführende FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl. "Rudi war ein Sozialdemokrat der alten Schule", würdigte die JETZT-Abgeordnete und frühere Parteikollegin Daniela Holzinger den Verstorbenen. Auch NEOS und Grüne reagierten betroffen.

Trauerbekundungen kamen außerdem aus mehreren Gewerkschaften, dem Österreichischen Seniorenbund, der Caritas

(Quelle: apa)

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