Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität im Bundeskriminalamt, präsentierten am Montag anlässlich des Weltflüchtlingstags den Schlepperbericht 2021.
Demnach gab es im Vorjahr mit 41.612 die dritthöchste Zahl an Aufgriffen von Flüchtlingen in den vergangenen zehn Jahren. Höher waren die Zahlen nur in den von der Flüchtlingswelle im Zuge des syrischen Bürgerkrieges geprägten Jahren 2015 und 2016. Für heuer deutet die Zahl der Aufgriffe in den ersten fünf Monaten auf einen weiteren Anstieg hin. Auf genaue Prognosen wollte sich der Innenminister aber nicht einlassen.
Krieg in Ukraine befeuert Flüchtlingssituation
Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auch stark auf die Flüchtlingssituation in Österreich aus. Karner zufolge befinden sich 76.000 Kriegsflüchtlinge im Land. 56.000 sind in der Grundversorgung. Heuer wurden 9.000 positive Asylbescheide ausgestellt, dazu kamen rund 20.000 negative.
Die durch den Krieg bedingte Situation wirkt sich massiv auf die Arbeit von Polizisten, Bundesheer und Hilfsorganisationen im Burgenland aus. Der APA liegen Berichte - eigentlich Hilferufe - vor, dass die Registrierungsstellen an den Grenzübergängen derzeit regelrecht überrannt werden. Die Kapazitäten müssten sechs- bis siebenmal so groß sein, um den Run auf die Registrierungsstellen bewältigen zu können. Die Folge ist, dass sich zahlreiche Menschen mehrere Tage an den Grenzen aufhalten müssen, bei brütender Hitze, ohne halbwegs adäquate Schlafgelegenheiten, sanitäre Einrichtungen, Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln, Personal zur Betreuung und medizinischer Versorgung. Karner sagte, man werde die Situation evaluieren und "schnellstmöglich reagieren, wenn dies notwendig ist".
(Quelle: apa)