Ruf nach Reform

21.000 Menschen fordern Abwahlrecht für Nationalratspräsidenten

Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) sorgte in den vergangenen Monaten immer wieder für Schlagzeilen. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 17. Juni 2025 09:23 Uhr
In Österreich kann der Nationalratspräsident nicht abgewählt werden – egal, wie umstritten sein Verhalten ist. Die Plattform #aufstehn sieht darin eine demokratische Schwachstelle und fordert eine Gesetzesänderung. Mehr als 21.000 Menschen haben die Petition bereits unterschrieben.
SALZBURG24 (alb)

Der Nationalratspräsident ist in Österreich nicht abwählbar – ganz egal, wie er handelt. Die Petitionsplattform #aufstehn orten darin eine verfassungsrechtliche Lücke. Diese gefährde die Demokratie. Man fordere daher die Einführung einer gesetzlichen Abwahlmöglichkeit. Über 21.000 Menschen unterstützen die Kampagne bereits.

Was macht der Nationalratspräsident in Österreich?

Protokollarisch ist der Nationalratspräsident nach dem Bundespräsidenten die zweithöchste Person im Staat. Er ist der höchste Repräsentant des österreichischen Nationalrats und leitet unter anderem dessen Sitzungen. Er leitet also die Debatten an, hat Einfluss auf die Redezeit und darauf, welche Themen diskutiert werden. Mit dieser Macht könne er unliebsame Debatten verhindern oder politische Prozesse verzögern, meinen die Petitionsinitiatoren.

Anzeige für den Anbieter Pinpoll über den Consent-Anbieter verweigert

Weil Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) immer wieder für Diskussionen sorgt, fordern die Petitionsinitiatoren nun eine Abwahlmöglichkeit. Rosenkranz hatte in den vergangenen Monaten unter anderem mit einer Anzeige wegen Amtsmissbrauchs und der Duldung von NS-Begriffen im Parlament für Schlagzeilen gesorgt. 

Fehlende Abwählmöglichkeit „unverständlich“

„Der Nationalratspräsident ist das einzige hohe Staatsorgan, das aus seinem Amt nicht entfernt werden kann“, hebt Verfassungsexperte Heinz Mayer in einer Aussendung von #aufstehn hervor. Warum das so ist, sei ihm unverständlich. In vielen anderen Ländern sei die Abwahl von Personen in vergleichbaren Ämtern möglich.

Diese Möglichkeit müsse es auch in Österreich geben, weshalb #aufstehn die Petition ins Leben gerufen hat. „Wir möchten die Unterschriften noch vor der Sommerpause an die Regierung und die Abgeordneten des Nationalrats übergeben”, kündigt Fatima Jost von #aufstehn an. „Dann liegt es an der Politik, unsere Demokratie zu schützen.“

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken