Österreichweit schließt der März rund 2,2 Grad zu warm ab, wenn man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 vergleicht. Das teilt der Wetterdienst Ubimet am Dienstag per Aussendung mit. „Die größten positiven Abweichungen von bis zu drei Grad wurden im Bergland gemessen, wie etwa in Ehrwald (Tirol), Bad Mitterndorf und Fischbach (beide Steiermark)“, analysiert Meteorologe Konstantin Brandes.
Doch selbst in den relativ gesehen kühlsten Regionen des Landes - speziell in Ober- und Niederösterreich - lagen die Abweichungen bei rund einem bis 1,5 Grad im Vergleich zum Klimamittel. Bei den Landeshauptstädten reiht sich der heurige März mit Ausnahme von Salzburg überall in die Top 20 ein. In Eisenstadt, Graz, Innsbruck und Klagenfurt reicht es sogar für einen Top-10-Platz. Auf der Rax in gut 1.500 Metern Seehöhe war der März 2025 überhaupt der mildeste der noch kurzen 30-jährigen Messreihe.
Sechs Mal in Folge über 20 Grad
Besonders die erste Monatsdekade zeichnete sich für den deutlich zu milden März verantwortlich, heißt es vom Wetterdienst. Am 6. März wurde mit 24,1 Grad in Bad Vöslau der Höchstwert gemessen. Ein Sommertag (25 Grad oder mehr) wurde zwar nur knapp verpasst, nichtsdestotrotz sei der Märzauftakt außergewöhnlich gewesen. Sechs Mal in Folge wurde Anfang des Monats die 20-Grad-Marke überschritten, es war die längste Serie an warmen Tagen so früh im Jahr. Die gut 24 Grad haben auch den Österreichrekord für die erste Märzdekade nur knapp verfehlt (dieser liegt weiterhin bei 24,3 Grad).
Niederschlag im März unterbricht Trockenheit
Seit Jahresbeginn gab es von Vorarlberg bis ins östliche Flachland signifikant zu wenig Regen und Schnee, der März schaffte hier speziell von Lienz und Linz ostwärts durch wechselhaftere Phasen eine deutliche Linderung der Trockenheit.
In ganz Österreich fiel rund ein Drittel mehr Regen und Schnee als üblich. Regional zeigen sich die Anomalien aber stark unterschiedlich. Während Bregenz ein Defizit von 50 Prozent aufweist, gab es auf dem Patscherkofel mit nur 11 Litern pro Quadratmeter den dritttrockensten März der 84-jährigen Messgeschichte.
Regen-Rekord in St. Radegund
Ganz anders das Bild im Osten: In Wien-Döbling fiel rund 35 Prozent mehr Niederschlag als im Klimamittel. Noch deutlich nasser zeigte sich der März in Graz und Klagenfurt, wo mehr als doppelt so viel Niederschlag wie üblich in den Messkübeln landete. Relativ gesehen am meisten Niederschlag – nämlich zwei bis drei Mal so viel wie üblich – fiel in Langenlois, auf der Laßnitzhöhe bei Graz und auf der Koralpe. Ein neuer Rekord wurde u.a. in St. Radegund bei Graz registriert, kein März in den vergangenen 38 Jahren war hier nasser. Bei Stationen mit längeren Messreihen reichte es lokal für Platz zwei oder drei, wie etwa in Enns, Ferlach, Krems und Wiener Neustadt.
5.500 Blitzentladungen
Mit knapp 5.500 Blitzentladungen liegt der blitzreichste März seit 2012 hinter uns, heuer wurden mehr als doppelt so viele Blitze wie üblich registriert. Untypisch war dabei v.a. der frühsommerliche Charakter der Gewitter mit bis zu zehn Kilometer hochreichenden Gewitterwolken und Hagel bis etwa 3 Zentimetern in Oberösterreich. Normal wären zu dieser Jahreszeit eher Kaltluftgewitter mit Graupel. Bis auf Wien wurden im März in jedem Bundesland Gewitter verzeichnet, von der Gesamtzahl entfielen rund 80 Prozent auf Ober- und Niederösterreich.
Überblick über Extremwerte im März
Die Extremwerte im März haben wir hier für euch aufgelistet.
Höchste Temperaturen
- 24,1 Grad Bad Vöslau (NÖ, 6. März)
- 23,7 Grad Weyer (OÖ, 6. März)
- 23,6 Grad Berndorf (NÖ, 6. März)
- 23,2 Grad Pottschach-Ternitz (NÖ, 6. März)
- 23,0 Grad Krems, Gumpoldskirchen, St. Pölten, Wiener Neustadt, Klausen- Leopoldsdorf (alle NÖ, 6. bzw. 9. März)
Tiefste Temperaturen ( bewohnte Orte <1500 Meter)
- -14,6 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 18. März)
- -14,5 Grad Liebenau-Gugu (OÖ, 18. März)
- -12,4 Grad Flattnitz (K, 18. März)
- -11,9 Grad Lech/Arlberg + St. Leonhard/Pitztal (V+T, 2. März)
- -11,0 Grad St. Aegyd am Neuwalde - Kernhof (NÖ, 18. März)
Nasseste Orte
- 374 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
- 167 Liter pro Quadratmeter Bad Bleiberg (K)
- 160 Liter pro Quadratmeter Eisenkappel (K)
- 159 Liter pro Quadratmeter Ferlach (K)
- 156 Liter pro Quadratmeter Rosenbach (K)
Sonnigste bewohnte Orte
- 214 Sonnenstunden Mörbisch (B)
- 207 Sonnenstunden Tullnerfeld (NÖ)
- 203 Sonnenstunden Andau (NÖ)
Stärkste Windspitzen Niederungen
- 100 km/h Brand (V, 21. März)
- 85 km/h Reichenau an der Rax (NÖ, 30. März)
- 84 km/h Innsbruck-Flughafen (T, 9. März)
- 82 km/h Hollenthon (NÖ, 12. März)
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(Quelle: salzburg24)