Jährlich endet für Tausende Wintersportlerinnen und Wintersportler der Pistenspaß mit einem Krankenhausaufenthalt. Während nicht alle Unfälle vermeidbar sind, kann ein passender Versicherungsschutz zumindest finanzielle Folgen abfedern, betont der Verein für Konsumenteninformation (VKI) in einer Aussendung am Donnerstag. Doch welche Versicherungen sind tatsächlich notwendig und auf welche kann man verzichten?
Haftpflichtversicherung als essenzieller Schutz
Besonders wichtig ist die private Haftpflichtversicherung, erklärt Gabi Kreindl, VKI. Wer beim Skifahren, Rodeln oder Eislaufen einen Unfall verursacht, kann für Personenschäden haften – etwa wenn das Unfallopfer einen Verdienstausfall erleidet. „Die private Haftpflichtversicherung ist in Österreich im Regelfall in der Haushaltsversicherung inkludiert und gilt üblicherweise für die gesamte Familie“, so Kreindl. Sie rät dazu, auf eine ausreichend hohe Versicherungssumme zu achten. 1,5 Millionen Euro seien das absolute Minimum.
Private Unfallversicherung sinnvoll
Eine private Unfallversicherung kann bleibende Schäden nach einem Unfall abdecken. „Auch in diesem Fall ist es von großer Bedeutung, dass die gesamte Familie davon umfasst ist und die Versicherungssumme speziell bei schwerer Invalidität entsprechend hoch ausfällt“, so die Expertin. Diese Versicherung sei jedoch nicht nur für den Winterurlaub relevant, sondern solle generell abgeschlossen werden.
Hubschraubereinsätze nicht automatisch gedeckt
Während Krankentransporte im Tal von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden, gilt das nicht für Hubschraubereinsätze in alpinem Gelände. Diese Kosten können über eine private Unfallversicherung, eine Kreditkartenversicherung oder eine Mitgliedschaft bei einem Alpin- oder Autofahrerclub abgedeckt sein.
Reisestornoversicherung bei teuren Buchungen sinnvoll
Ob eine Reisestornoversicherung sinnvoll ist, hängt von der Art der Reise ab. Pauschalreisen werden häufig direkt mit Stornoversicherung angeboten. „Für Familien mit lange im Voraus gebuchten Reisen kann diese durchaus sinnvoll sein. Denn wird ein Kind krank, kann meist die ganze Familie den Urlaub nicht antreten“, so Kreindl. Wer regelmäßig verreist, könne eine Jahresreiseversicherung in Betracht ziehen.
Skiversicherung meist unnötig
Der Diebstahl von Skiern oder Snowboards ist zwar ärgerlich, aber nicht existenzbedrohend. „Eine spezielle Versicherung für Sportgeräte lohnt sich in der Regel nicht“, meint Kreindl. Hinzu kommt, dass solche Versicherungen oft mit aufwendigen Abwicklungsprozessen verbunden seien. Meist gebe es einen Selbstbehalt, und die Neuanschaffungskosten würden nicht vollständig ersetzt.
Generell empfiehlt der VKI, nur Versicherungen für Schadensfälle abzuschließen, die ein existenzielles Risiko darstellen können. Denn: „Auch zu viele Versicherungen können finanziell belasten“, warnt Kreindl.
(Quelle: salzburg24)