Versorgung sichergestellt?

Weniger russisches Gas kommt nach Österreich

++ THEMENBILD ++ Zweieinhalb Monate nach dem Einmarsch russischer Truppen hat die Ukraine die Lieferungen von russischem Gas in Richtung Europa reduziert. Über das besonders umkämpfte ostukrainische Gebiet Luhansk floss seit Mittwochmorgen, 11. Mai 2022, kein russisches Gas mehr in Richtung Westen, wie übereinstimmend aus ukrainischen und russischen Quellen hervorging. Im Bild: Blick auf die Gasspeicherstation Haidach bei Straßwalchen.
Veröffentlicht: 18. Juni 2022 15:09 Uhr
Der russische Energiekonzern Gazprom hat auch am Samstag – den dritten Tag in Folge – verringerte Gasliefermengen nach Österreich angekündigt. Am Vortag hätten - trotz der Lieferreduktion um 49 Prozent – die heimischen Speicher weiter befüllt werden können. Der Speicherstand betrage somit 40,67 Prozent.

Das gab das Infrastrukturministerium in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA bekannt. Laut Auskunft von OMV und der zuständigen Behörde E-Control sei auch am Samstag die Gas-Versorgung sichergestellt, hieß es in der Stellungnahme aus dem Ministerium von Klimaschutz- und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne).

OMV kündigt Maßnahmen an

Die OMV habe darüber hinaus angekündigt, zusätzliche Liefermengen am Spot-Markt beschaffen zu können, sollte das notwendig werden. Der monatliche Verbrauch betrage derzeit knapp unter vier Terawattstunden. Davon entfallen zu dieser Jahreszeit rund zwei Drittel auf die heimische Industrie und etwa 8,5 Prozent auf die Haushalte.

Gasspeicher in Österreich zu 40 Prozent gefüllt

Österreichs Gasspeicher sind zu 40,2 Prozent gefüllt, in Deutschland sind es 56,3 Prozent und im EU-Schnitt 52,4 Prozent, geht aus den Zahlen der Interessenvereinigung der Speicherunternehmen AGSI …

"Seit dem Einmarsch in der Ukraine ist klar, dass Russland kein verlässliches Gegenüber mehr ist", erklärte Gewessler in ihrem schriftlichen Statement am Samstag. Darum habe man vor einigen Wochen bereits die Frühwarnstufe des Österreichischen Gasnotfallplans ausgerufen. Klimaschutzministerium, die zuständige Behörde E-Control und der heimische Gasinfrastruktur-Betreiber AGGM seien seither "in täglichem Austausch mit allen Marktakteuren sowie internationalen Partner:innen, um tagesaktuell Liefermengen, am Markt verfügbare Gasmengen und die Preisentwicklung zu überwachen".

Nächste Stufe im Gasnotfallplan 

Die nächste Stufe im Gasnotfallplan wäre die sogenannte Alarmstufe, hieß es aus dem Ministerium. Diese sehe etwa Aufrufe an die Industrie vor, Gas einzusparen sowie dieses durch andere Energieträger zu ersetzen. "Das entscheidende Kriterium ist der Fortschritt beim Speicheraufbau. Wir wollen mit Speichern in den Winter gehen, die zu 80 Prozent befüllt sind. Dann sind wir gut gerüstet. Wenn dieses Ziel gefährdet ist, werden wir Maßnahmen ergreifen", so Gewessler.

(Quelle: apa)

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