Das berichtet die Zentrale Anstalt für Meteorologie und Geologie (ZAMG), die gemeinsam mit SISTEMA und EOX IT die Datenplattform betreibt. Die Europäische Weltraumbehörde ESA betreut mit den Satelliten der Sentinel-Reihe das weltweit aufwändigste Programm zur Vermessung der Erdoberfläche, der Meere und der Atmosphäre.
Satelliten messen Spurengase
Mit dem Start von Sentinel-5P vor zwei Jahren stehen erstmals für die gesamte Erde auch flächendeckende Messungen von zahlreichen gesundheitlich relevanten Spurengasen zur Verfügung, wie Stickstoffdioxid, Ozon, Formaldehyd, Schwefeldioxid, Methan, Kohlenmonoxid sowie von Aerosolen.
Stickstoffdioxid ist ein giftiges Spurengas, das bei der Verbrennung fossiler Energieträger, wie Gas, Kohle und Öl entsteht und daher unter anderem in Abgasen von Kraftfahrzeugen, Flugzeugen, Öl- und Gas-Heizkesseln sowie von Gas- und Kohlekraftwerken vorkommt.

Einzigartige Plattform in Europa
Die drei Unternehmen haben Europas erste Plattform entwickelt, auf der die Daten der Satelliten erforscht und visualisiert werden können. „Auf der neuen Plattform TOP – Technology and atmospheric mission platform- Operational – können alle Daten direkt verarbeitet und visualisiert werden. Das erspart den Anwendern den großen Aufwand, die enormen Datenmengen selbst zu laden und zu speichern", sagt Marcus Hirtl von der ZAMG. „Außerdem können hier eigene Daten hochgeladen und weiterverarbeitet werden. Das ist die erste Datenplattform Europas, die derart hochwertige und umfassende Analysen ermöglicht."
Covid-19: Rückgang von Stickstoffdioxid
Ein anschauliches Beispiel der neuen Datenplattform zeigt die Änderung der Luftqualität in Österreich im Vergleich zum Vorjahr. Die Folge der Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus ist dabei ein wesentlicher Faktor. „Durch den Rückgang des Verkehrs hat der Beitrag der Stickstoffdioxid Quellen in Österreich in den letzten Wochen markant abgenommen", erklärt Hirtl. „Je dichter eine Region besiedelt ist, desto stärker ist der Effekt. Da die beobachteten Veränderungen der Stickstoffdioxidkonzentration nicht nur durch geringere Emissionen erklärt werden können, untersuchen wir derzeit, wie stark der Einfluss anderer Faktoren ist, wie etwa der meteorologischen Bedingungen."
(Quelle: salzburg24)