Unsere Gartenvögel können den Winter auf unterschiedlichste Weise verbringen: Manche bleiben in ihren österreichischen Brutgebieten und sichern sich schon bald ein passendes Revier. Andere ziehen in den Süden. Vor allem Langstreckenzieher haben nach ihrer Rückkehr aus Afrika ab Mitte April aber eine lange Reise hinter sich. Sie alle suchen im nahenden Frühling ein geeignetes Plätzchen im Garten, „um ein Nest zu bauen und eine hungrige Jungenschar aufzuziehen“, weiß Eva Karner-Ranner von der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich. „Umso wichtiger ist es, ihnen allen ein warmes Willkommen zu bereiten!“, meint sie und ruft in einer Aussendung dazu auf, die Gärten vogelfit zu machen.
Hohle Bäume dienen Meisen als Nistplatz
Kohl- und Blaumeisen zählen in Österreich zu den häufigsten Gartenvögeln und verbringen den Winter ganz nah an ihren Brutgebieten. Sie treiben sich schon ab Februar, in milden Wintern sogar ab Jänner in unseren Gärten herum.
Wer den gefiederten Zeitgenossen einen Platz anbieten möchte, kann alte und höhlenreiche Bäume erhalten oder Nistkästen anbieten. Außerdem sollte auf Pestizide verzichtet werden, um Insekten als Nahrung anzuziehen.
Stieglitz kümmert sich um Blattläuse
Der Stieglitz kann sich offenbar nicht so ganz entscheiden, wo es ihn in den kalten Monaten hinzieht: Manche Tiere bleiben in Österreich, andere überwintern lieber in Südeuropa. Spätestens ab Mitte März ziehen sie aber wieder in die heimischen Gärten ein.
Sie freuen sich über Wildkräuter und –blumen, denn Löwenzahn- und Distelsamen zählen zu ihrer Lieblingsnahrung. Der volkstümliche Name „Distelfink“ kommt also nicht von ungefähr. Ihre Jungvögel füttern die Teilzieher auch mit Blattläusen. Wer den Stieglitzen also einen Snack gönnen möchte, bekämpft nicht jeden Blattlausbefall selbst.
Stare freuen sich über Beerensträucher
Stare kehren bereits ab Mitte Februar zurück nach Österreich, nur wenige harren den gesamten Winter bei uns aus. Bei günstiger Witterung beginnen sie schon Ende Februar, nach geeigneten Bruthöhlen Ausschau zu halten. Ernst wird es mit dem Brutgeschäft der Stare dann ab Ende März: Jetzt benötigen sie zur Jungenaufzucht Baumhöhlen oder Nistkästen.
Wer den Staren etwas Gutes tun will, kann im Garten heimische Beerensträucher pflanzen. Der Vorteil: Auch menschliche Besucher:innen freuen sich über den fruchtigen Snack aus Eigenanbau.
Klappergrasmücke kehrt erst im April heim
Ab Mitte April stimmt auch die Klappergrasmücke in den Vogelchor mit ein. Dann kehrt sie nämlich aus ihrem Winterquartier aus Ostafrika zurück.
Die scheuen Vögel, die sich am liebsten im Gebüsch verstecken, fühlen sich am wohlsten in Gärten mit dichten, dornigen Sträuchern und Hecken. Zwischen den wild wachsenden Pflanzen finden sie auch viele Insekten.
(Quelle: apa)