Österreich

Wetter: Jänner war zu mild

Salzburg24
Veröffentlicht: 31. Jänner 2014 14:11 Uhr
Die Bevölkerung im Süden Österreichs wird mit dieser Information derzeit wenig anfangen können, versinkt sie doch im Schnee. Nichtsdestotrotz war der Jänner 2014 nach den Aufzeichnungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) viel zu mild.
Lilli Zeilinger

In den vergangenen 246 Jahren handelte es sich um den fünftwärmsten in der Geschichte, berichtete die ZAMG am Freitag in einer Aussendung.

Gerade im Süden war es besonders mild: Dort registrierten die Meteorologen in vielen Regionen sogar den wärmsten Jänner in 246 Jahren. Schon passender zum aktuellen Wettergeschehen ist die Niederschlagshäufigkeit in Osttirol und Oberkärnten: Dort gab es zuletzt vor beinahe 100 Jahren, nämlich 1917, so viel Niederschlag wie heuer. Dabei ist der große Schneefall nur bis Freitag früh berücksichtigt, die Schlussbilanz wird wohl noch extremer ausfallen. Der Großteil Österreichs war aber viel zu trocken.

Der Jänner geht laut ZAMG mit einigen Besonderheiten in die Klimageschichte ein. "Grund ist, dass wir fast ausschließlich Wetterlagen aus Süd und Südwest hatten", erklärte ZAMG-Experte Alexander Orlik. "Dadurch kam sehr milde Luft nach Österreich. Im Süden stauten sich die Wolken und brachten sehr viel Niederschlag. An der Nordseite der Alpen war es oft föhnig und sehr trocken."

Österreichweit wurden um 3,3 Grad Celsius mehr als im langjährigen Durchschnitt registriert. In Klagenfurt etwa lag das Monatsmittel bei 1,5 Grad. Das sind knapp fünf Grad mehr als im langjährigen Durchschnitt und der höchste Wert seit dem Jänner 1813.

Im Süden gab es verbreitet drei bis sechseinhalb Mal so viel Niederschlag wie im vieljährigen Mittel. Ein ähnlich markantes Ereignis gab es hier zuletzt 1951. Ganz anders im Osten Österreichs: Hier brachte der Jänner 2014 nur 20 bis 25 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge. In Lienz fielen bis zum 31. Jänner, 7.00 Uhr, 93 Zentimeter Neuschnee, 73 davon alleine seit Donnerstag. Im vieljährigen Jännermittel sind es in Lienz 23 Zentimeter.

Im Großteil Österreichs brachte der Jänner 2014 aber wenig Schnee. In Kitzbühel zum Beispiel gab nur 14 Tage mit Schneedecke, statt wie im vieljährigen Mittel 28. Kaum zu glauben, aber auch in Klagenfurt gab es im Jänner nur sechs Tage mit Schneedecke, im Mittel sind es hier 21 Schneedecken-Tage. Die Monatssumme des Neuschnees lag aber mit 24 Zentimeter um sieben Zentimeter über dem vieljährigen Mittel (1981-2010).

Am wärmsten war es am 8. Jänner mit 16,9 Grad in Puchberg/Schneeberg, die tiefste Temperatur wurde mit minus 20,7 Grad am 28. Jänner auf dem Brunnenkogel in 3.438 Metern Seehöhe registriert. Am meisten Niederschlag ging über dem Loiblpass nieder, bis Freitag früh waren es mehr als 55 Zentimeter. In der Wiener Innenstadt waren es gerade einmal drei Millimeter. In Kärnten gab es auch am meisten Sonne, nämlich rund 115 Stunden auf der Kanzelhöhe.

(Quelle: salzburg24)

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