Waldhäusl erklärte, dass der viel kritisierte mobile Zaun um die Unterkunft samt Stacheldraht zum Schutz der untergebrachten Jugendlichen diene. "Menschen wollten von außen drüberklettern", gleich am ersten Tag habe es jemand versucht. Der Stacheldraht werde auch weiterhin bleiben, bekräftigte Waldhäusl, nachdem Mikl-Leitner festgestellt hatte, dass der Draht "dort nichts verloren" habe.
Waldhäusl weist Vergleiche mit Gefängnis zurück
Vergleichen mit einem Gefängnis trat der FP-Landesrat bei einer Pressekonferenz in Waidhofen an der Thaya entgegen. "Wer sagt, dass das ein Gefängnis ist, war wahrscheinlich schon lange nicht mehr dort." Ein mobiler Zaun, wie er zur Sicherung der Unterkunft verwendet werde, "befindet sich bei jeder Baustelle".
Drasenhofen: Sieben Bewohner bereits untergetaucht
Die Jugendlichen könnten in Begleitung das Gelände verlassen, versicherte der FPÖ-Politiker. Sieben Bewohner der Unterkunft seien bereits untergetaucht. "Die sind in Begleitung raus, in ein Taxi gestiegen und weggefahren. Wir geben sie danach zur Fahndung aus, wenn sie aufgegriffen werden, werden sie zurückgebracht", schilderte Waldhäusl, der angab, dass aktuell zwölf Personen im Quartier untergebracht seien. Dass sich die Kinder- und Jugendanwaltschaft am heutigen Freitag ein Bild von der Unterkunft machte, wie Mikl-Leitner im Ö1-"Mittagsjournal" erklärte, begrüßte Waldhäusl im Gespräch mit der APA: "Es wird festgestellt werden, dass alles rechtlich in Ordnung ist."
Heftige Kritik an Asylquartier
Teils heftige Kritik am Asylquartier kam am Freitag unter anderem seitens der SPÖ, der NEOS, von Jetzt (vormals Liste Pilz) und der Caritas. SPÖ-Integrationssprecherin Nurten Yilmaz sprach von einer "Schande für Österreich", Caritas Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner forderte die Schließung der Unterkunft. Drasenhofens Bürgermeister Reinhard Künzl (ÖVP) zeigte sich mit dem Quartier in seiner Gemeinde im Gespräch mit der APA "total unglücklich". Er wolle die Causa nächste Woche persönlich mit Waldhäusl besprechen.
Edtstadler sieht Waldhäusl in der Pflicht
Unterstützung für die Herangehensweise in und um die Unterkunft kam indes vom geschäftsführenden Landesobmann der FP Niederösterreich, Udo Landbauer: "Drasenhofen ist ein Vorzeigeprojekt für die Unterbringung auffälliger Asylwerber." FPÖ-Vizeparteichef Norbert Hofer geht davon aus, dass das Asylquartier im Bezirk Mistelbach gesetzeskonform ist, wie der Verkehrsminister am Freitag in Brüssel betonte. Die Staatssekretärin im Innenministerium, Karoline Edtstadler (ÖVP), sieht Waldhäusl in der Pflicht. Man müsse für menschenwürdige Bedingungen in der Einrichtung sorgen - sie gehe davon aus, dass dies Waldhäusl auch ermögliche.
(APA)
(Quelle: apa)