Bis zu 20 Mrd. Euro mehr Wertschöpfung als derzeit seien möglich.
Die jüngsten Prognosen verschiedener Institute deuteten auf eine Wirtschaftswachstum von drei bis 3,5 Prozent hin, "wir hoffen, dass wir am Ende über diesen Prognosen liegen werden", so Blümel. Bis April seien die Prognosen noch von einem deutlich langsameren Wachstum ausgegangen.
Gratis-Tests für Hotels und Restaurants
Dazu beitragen soll der Tourismus. In der Ferienhotellerie sei die Buchungslage bis nach August schon wieder gut, sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Um den Gästen die Einhaltung der Zutrittsvoraussetzungen zu Hotels und Restaurants zu erleichtern wird es Gratis-Tests in den öffentlichen Teststraßen auch für ausländische Touristen geben. "Alle Menschen ab dem schulpflichtigen Alter können sich in Österreich kostenlos in Teststraßen auf SARS-CoV-2 testen lassen", so die Ministerin, egal ob sie sich für die Arbeit, das Studium oder für einen Urlaub in Österreich aufhalten.
"Selbsttests als Ergänzung"
Selbsttests für Betriebe seien zwar "eine wichtige Ergänzung der Teststrategie", sollen aber die Ausnahme sein, schreiben Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Robert Seeber, Bundesspartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), in einer Aussendung. Dennoch werde jeder Betrieb, der Selbsttests anbieten möchte, diese vom Bund kostenlos bekommen. Verteilt werden sie über die Länder in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Wirtschaftskammer, bei der Anlieferung gibt es die Unterstützung durch das Bundesheer. Anspruch darauf haben die Gäste aber nicht - wenn ein Betrieb nicht teilnimmt, wird der Gast das Lokal nicht betreten dürfen.
Kritik am Testprogramm kam am Dienstag von der Freiheitlichen Wirtschaft, der FPÖ-Vertretung in der Wirtschaftskammer. Bundesobmann Matthias Krenn schreibt, dass nach Angaben der Wirtschaftskammer nur 20 kostenlose Selbsttests pro Woche für Kunden zur Verfügung gestellt werden. Und wirbt dafür, dass die Freiheitliche Wirtschaft Selbsttest in kleinen Stückzahlen zum Großhandelspreis vermittelt.
150.000 Menschen kehren in Beschäftigung zurück
Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) geht davon aus, dass sich der Aufschwung auch am Arbeitsmarkt positiv auswirken wird. Rund 150.000 Menschen sollten durch das Ende des Lockdowns wieder (voll)beschäftigt werden, davon dürften 130.000 aus der Kurzarbeit zurückkommen, 20.000 aus der Arbeitslosigkeit. Auch das wird die Arbeitslosenrate weiter absenken. "Ich hoffe, dass wir im Sommer auf ein Niveau der Arbeitslosigkeit kommen, das zwar immer noch hoch ist, aber nicht mehr Rekordniveaus erreicht", so Kocher.
Zahl der Arbeitslosen gesunken
Aufgrund einer lang geplanten EDV-Umstellung im AMS gibt es diese Woche nur Schätzungen für die aktuelle Arbeitslosigkeit - demnach ging der Wert im Wochenabstand um 6.000 Betroffene auf 343.000 Menschen zurück, wie in der Vorwoche dürften 77.000 Menschen in Schulungen sein. Vorangemeldet zur Kurzarbeit sind 320.000. Über die Verlängerung der Kurzarbeit gebe es mit den Sozialpartner intensive Gespräche, eine Lösung sollte es "in den nächsten ein bis zwei Wochen" geben.
Politiker rechnen nicht mit Pleitewelle
Mit einer großen Pleitewelle rechnen Kocher und Blümel nicht, einen "Nachholeffekt" werde es nach den 2020 sehr niedrigen Insolvenzen aber geben.
Auch wenn die Arbeitslosenzahlen sinken - der ÖGB weist darauf hin, dass immer noch über 400.000 Menschen ohne Job sind. Die Leitende ÖGB-Sekretärin Ingrid Reischl fordert einmal mehr eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens.
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(Quelle: apa)