Deren Ergebnis werde im Laufe der kommenden Woche feststehen, erklärte Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer. Die entnommenen Proben würden per Medizintransport nach Wien geschickt und dort untersucht. Dabei werde auch ein Abgleich mit den Proben der zuletzt in der Gegend gerissenen Schafen durchgeführt. Dadurch hoffe man Gewissheit zu erlangen, dass eine "Verbindung" bestehe und der Wolf für den Tod der Schafe verantwortlich ist, so Janovsky. Der Fund war bereits am Dienstag an die AGES, die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, übergeben worden.
Kopf abgetrennt: Von Täter fehlt jede Spur
Indes fehlte vom Täter vorerst jede Spur. Dem stark verwesten Kadaver war der Kopf abgetrennt worden. Bis dato gebe es aber "keine Hinweise auf verwendete Waffen" oder Projektile, erklärte der Innsbrucker Bezirkspolizeikommandant Gerhard Niederwieser. Die Tatortarbeit sei aber noch nicht abgeschlossen.
Bei der pathologischen Untersuchung wurde eine "schwere Schussverletzung im Bauchraum" festgestellt, die aber nicht zum unmittelbaren Tod des Tieres geführt haben dürfte, teilte das Land Tirol mit. Die endgültige Todesursache könne aufgrund des fehlenden, weil abgetrennten, Kopfes nicht mehr festgestellt werden, hieß es. Die DNA-Ergebnisse der Proben des Kadavers werden im Laufe der kommenden Woche erwartet, wurde erneut betont.
Zudem sind in Tirol vier weitere tote Schafe zu verzeichnen. In der Gemeinde Gries im Sellraintal sowie in Inzing wurden je zwei Schafskadaver gemeldet. Die Funde sollen nun begutachtet und untersucht werden.
Ermittler in Kontakt mit Staatsanwaltschaft
Inzwischen nahmen die Ermittler auch Kontakt mit der Staatsanwaltschaft auf. Schließlich stünden Delikte wie Eingriff in fremdes Jagdrecht, Tötung eines besonders geschützten Tieres, Tierquälerei sowie diverse Verwaltungsstraftaten im Raum. Man werde jedenfalls die Ermittlungsergebnisse sichern und - bei hundertprozentiger Sicherheit, dass es sich um einen Wolf handelt - dann der Strafverfolgungsbehörde umfassend Bericht erstatten, kündigte Klaus Wallnöfer, Vorstand der Abteilung für Landwirtschaftliches Schulwesen, Jagd und Fischerei des Landes Tirol, an.
Bei dem gefundenen Kadaver handelt es sich laut Bärenbeauftragtem Janovsky ersten Erkenntnissen zufolge übrigens um ein 32,5 Kilo schweres Tier - ohne Kopf. Wie lange der Kadaver schon dort gelegen war, blieb vorerst unklar.
Aufregung um gerissene Schafe in Tirol
Zuletzt hatte es in Tirol - und unter anderem im Sellraintal - mehrmals Aufregung um offenbar von Wolf und Bär gerissene Schafe gegeben. Letzte Woche war bekannt geworden, dass für vier Mitte Juli im Sellrain- und Inntal gerissene Schafe ein Wolf verantwortlich war. Ein Bär konnte dagegen bei gerissenen Schafen im Pitztal und bei einem Rotwildkadaver im Außerfern nachgewiesen werden. Noch ausständig sind die Ergebnisse der DNA-Proben jener Schafe, die auf der Inzinger und Flaurlinger Alm tot gefunden wurden. Nicht mehr untersuchen könne man kürzlich im Pitztal entdeckten Schafe, da sie bereits stark verwest waren.
Zudem brach erneut eine Debatte um Abschussmöglichkeiten los. Die Bezirkslandwirtschaftskammer brachte einen Antrag auf Entnahme - also Abschuss - von Wolf und Bär bei der Bezirkshauptmannschaft ein. Dieser wurde aber bereits abgelehnt.
(Quelle: apa)