Insolvenz

Alpin Family GmbH: Gläubiger nehmen Sanierungsplan an

Am Handelsgericht Wien wurde heute der Sanierungsplan für die insolvente Alpin Family GmbH von den Gläubigern mehrheitlich angenommen. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 30. Juli 2025 13:55 Uhr
Am Handelsgericht Wien wurde heute der Sanierungsplan für die insolvente Alpin Family GmbH von den Gläubigern mehrheitlich angenommen. Damit ist die erste Hürde für eine Restrukturierung der Kerngesellschaft der Alpin Family Gruppe genommen.

Am Handelsgericht Wien haben die Gläubiger der insolventen Hotelbetreibergesellschaft "Alpin Family GmbH" am Mittwoch den Sanierungsplan mehrheitlich angenommen. Wie KSV1870 und AKV Europa berichten, wird eine Quote von 20 Prozent ausgeschüttet - zahlbar in drei Tranchen innerhalb von zwei Jahren. Die Entscheidung hat für die Zukunft zahlreicher Hotelbetriebe hohe Bedeutung: Innerhalb der Gruppe waren und sind bei 15 weiteren Gesellschaften Insolvenzverfahren anhängig.

Die Entscheidung am Mittwoch betrifft die Kern- oder Muttergesellschaft der "Alpin Family"-Gruppe mit Sitz in Wien. Sie betreibt mit weiteren Gesellschaften der Gruppe in drei österreichischen Bundesländern Hotels, Chalets und Apartmenthäuser. Dabei nimmt das Unternehmen Managementaufgaben wahr. Es ist etwa für Leistungen wie Buchhaltung oder Buchungssysteme, aber auch für die Finanzierung zuständig. Zudem betrieb die "Alpin Family GmbH" zwei Restaurants in den größten Hotels.

Alpin Family Gruppe mit mehr als 11 Mio. Euro Schulden

Mehr als 300 Gläubiger hatten Forderungen in Höhe von rund 16,8 Mio. Euro angemeldet, davon hat der Insolvenzverwalter rund 11,2 Mio. Euro als zu Recht bestehend anerkannt. Neben der Muttergesellschaft streben - bis auf eine - alle anderen Gesellschaften der Gruppe eine Fortführung und Sanierung an. In den vergangenen Wochen wurde in vier Insolvenzverfahren ein Sanierungsplan von den Gläubigern angenommen - mit Quoten von jeweils 25, 30, 60 und 70 Prozent. Die Passiva aller 15 Gesellschaften betrugen bei Stellung des Konkursantrags laut Angaben der Schuldner in Summe gut 8,3 Mio. Euro.

"Alpin Family" befindet sich in niederländischem Besitz und vereint Hotelmarken wie "AvenidA", "The House Collection" oder "Alpin Rentals" mit mehr als 3.000 Betten in gut einem Dutzend Gemeinden im Salzburger Pinzgau und Pongau, in Tirol und in Oberösterreich. Das Unternehmen hatte stets betont, die Geschäfte weiterführen zu wollen und den Geschäftsbetrieb während des Verfahrens aufrechterhalten zu wollen.

"Unerwartet schwacher Winter"

Wie das Unternehmen im Insolvenzantrag erklärte, habe man in den vergangenen Jahren in Team und IT investiert und sei schnell expandiert. Noch im Vorsommer hatte Alpin Family erklärt, einer der führenden Ferienanbieter Österreichs werden zu wollen und den Jahresumsatz bis 2025 von 55 auf 75 Mio. Euro zu steigern. Dann aber hieß es, dass die Integration der neuen Betriebe schleppender als geplant verlaufen sei und mit anderen Faktoren zu Liquiditätsengpässen geführt habe. Angeführt wurden erhöhte Personalkosten und die Auswirkungen von Inflation und Preissteigerungen, die nur zu kleinen Teilen an die Konsumenten weitergegeben werden konnten. Es sei zu einem spürbaren Rückgang an Zimmernächtigungen gekommen. In einer Stellungnahme war wörtlich von einem "unerwartet schwachen Winter" die Rede.

(Quelle: apa)

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