Die Teilnehmerzahlen bei den Aktionen abzuschätzen, ist schwierig, da die einzelnen Gemeinden oder Bezirke ihre Aktionen dezentral und autonom veranstalten. Als verbindendes Element sollen aber alle beteiligten Gemeinden unter ihr Ortsschild den Zusatz "Für die Zukunft" anbringen, fotografieren und auf der Homepage von "Fridays For Future" hochladen. "Das erste Bild kam schon kurz vor 7.00 Uhr von Furth bei Krems an der Donau", sagte Stangl. Auch in Salzburg beteiligen sich zahlreiche Gemeinden, wie ein Screenshot der "Fridays For Future"-Landkarte um 14 Uhr zeigt. So hat sich etwas in Henndorf am Wallersee (Flachgau) die Musikmittelschule mit der Volksschule für den Protest zusammengeschlossen.
fridaysforfuture.at/Screenshot
Zahlreiche Protestaktionen in ganz Österreich
Die angemeldeten Aktionen sind vielseitig: In Wien stehen neben Demos am Heldenplatz, beim Haus des Meeres und am Schuhmaierplatz auch Müllsammelaktionen auf der Rossauer Lände und in Hütteldorf sowie ein Picknick vor der Karlskirche und ein Flashmob am Handelskai an. Auch in den Bundesländern waren Veranstaltungen angekündgt: In Niederösterreich gibt es unter anderem in Krems und Bruck an der Leitha Demos und Orte der Gemeinde Fucking in Oberösterreich haben für ihre Aktionen eine eigene Homepage kreiert. Auch in Villach in Kärnten wird protestiert.
Stangl betonte, dass alle Aktionen angemeldet sind. "Unser Protest ist wie immer vollkommen friedlich und bunt", unterstrich der Mitorganisator. Es dürfte auch zu keinen Problemen im Verkehr kommen. Laut Polizei waren jedenfalls keine Straßensperren geplant, bei Bedarf könne es aber kurzfristig zu Sperren kommen.
Klimademo: Schulen dürfen im Rahmen des Unterrichts teilnehmen
Die Veranstaltungen sind Teil der internationalen "Week for Future" an den sich Aktivisten in über 100 Ländern beteiligen. Vor allem im englischsprachigen Raum waren bereits am Freitag Großdemonstrationen angesetzt. In Österreich werden die größten Proteste aber erst bei Demos am 27. September stattfinden - auch angesichts der zeitnahen Nationalratswahl. An dieser dürfen die Schüler im Rahmen von Schul- oder schulbezogenen Veranstaltungen teilnehmen. Das hat Bildungsministerin Iris Rauskala in einem Erlass bzw. bei einer Pressekonferenz am Freitag klargestellt. Die Entscheidung über eine Teilnahme trifft die jeweilige Schule - beteiligt sie sich, haben die Lehrer eine Aufsichtspflicht.
Beim ersten großen Klimastreik am 15. März gingen in Österreich mehr als 20.000 Schüler und Studenten auf die Straße. An einem Streik mit der "Fridays For Future"-Bewegung und der jugendlichen Aktivistin Greta Thunberg am 31. Mai beteiligten sich in Wien 10.000 Personen.
(Quelle: apa)
