Gefahr durch Elektrogeräte

Beleuchtung, überlastete Steckdosen und Co: So vermeidet ihr Brände im Advent

Veröffentlicht: 11. Dezember 2024 11:06 Uhr
Nicht nur Kerzen auf Christbäumen oder Adventkränzen sind potenzielle Brandquellen zur Weihnachtszeit, sondern auch Elektrogeräte, Mehrfachstecker, billige Beleuchtung und Co. Die Folge können „ganz drastische Brände“ sein, warnt Martin Dickenberger von der Salzburger Landesstelle für Brandverhütung. Worauf ihr achten solltet, erfahrt ihr hier.

Viele Menschen in Salzburg nutzen die Weihnachtszeit, um ihre vier Wände besonders gemütlich zu gestalten und festlich zu dekorieren. Doch Kerzen, die womöglich nur kurz aus den Augen gelassen werden, können Adventkränze, Christbäume und Co in Brand setzen und im schlimmsten Fall große Schäden anrichten.

Eine weitere potenzielle Gefahrenquelle im Advent sind Elektrogeräte. Aufgewickelte Verlängerungskabel, überlastete Steckdosen und Adapter sind nicht ganz ungefährlich, genauso wie zusätzliche Steckdosenleisten für Lichterketten und andere Beleuchtung. Auch bei Billiglichtern ist Vorsicht geboten. Jedes Jahr entstehen österreichweit fast 1.000 Hausbrände durch defekte Elektrogeräte, überlastete Steckdosen und veraltete Kabel, teilt das Handwerkerportal MyHammer.at in einer Aussendung mit. Vor allem im Dezember kommt es zu zahlreichen Unfällen.

Vorsicht bei Mehrfachsteckern und Akkus

In Salzburg seien Mehrfachstecker und Akkus als Zündquellen „sehr weit vorne“, führt Martin Dickenberger, Geschäftsführer der Salzburger Landesstelle für Brandverhütung, im S24-Gespräch aus. Häufig würden mehrere Mehrfachverteiler zusammengesteckt oder Gartengeräte oder Heizkanonen mit zusammengerollten Kabeltrommeln betrieben. „Es werden entweder (leicht) beschädigte Verteiler verwendet oder Verbraucher angesteckt, die sehr viel Strom ziehen. Dadurch kommt es zu einer Erwärmung im Bereich der Steckpole. Manchmal findet man bei Kontrollen schwarz und braun verkohlte Kunststoffteile um die Steckpole.“

Auch das Aneinanderreihen und Anschließen von vielen Elektroverbrauchern führt dazu, dass die jeweiligen Installationen erwärmt werden. „Das geht wahrscheinlich lange gut, aber irgendwann nicht mehr. Und dann kann es zu ganz drastischen Bränden kommen“, so der Fachmann.

Ruß als Hauptproblem

Hauptproblem sei häufig nicht der Brandschaden selbst, sondern der Ruß. „Da ist alles schwarz. Jedes Bild, jeder Fernseher, jedes Fotoalbum, jedes Handy und die Bettwäsche.“ In Kellern seien häufig Brandschutztüren verbaut. Es komme aber vor, dass die Selbstschließfunktion ausgehängt wird. Bricht im Keller ein Brand aus, kann es bis in den Dachboden rauchen, bis Bewohner:innen Flammen oder Rauch sehen und die Feuerwehr anrückt. „Das stinkt erfahrungsgemäß sehr lange aus den Ritzen.“

Allein der Rauchschaden könne mehrere hunderttausend Euro betragen. „Nach oben hin gibt es praktisch keine Grenze.“ Dickenberger nennt ein Beispiel: Gerät etwa ein Fernseher in einer Wohnung eines Mehrparteienhauses in Brand, die Bewohner:innen flüchten und die Türe steht offen, zieht der Rauch ins Stiegenhaus. Möglicherweise können Personen aus den oberen Stockwerken nicht flüchten. „Der Folgeschaden ist ganz erheblich. Das ist schwer in Zahlen zu fassen. Die Rauchausbreitung ist aber das größte Problem.“

So vermeidet ihr Brände zur Weihnachtszeit

Damit ihr Brände zur Weihnachtszeit verhindern könnt, gibt es eine Vielzahl an Sicherheitstipps. Die wichtigsten haben wir hier für euch zusammengefasst.

  • Elektrogeräte auf defekte Stellen kontrollieren
  • Geflickte Verlängerungskabel oder aufgeblähte Akkus sofort entsorgen
  • Nicht mehrere Verlängerungskabel aneinanderstecken
  • Nicht zu viele Geräte an eine Steckdose hängen
  • Mehrfachsteckdosenleiste mit Schutzschalter verwenden und berechnen, ab wann es zu einer Überlastung kommt (z.B. mithilfe von Online-Tools)
  • Elektrogeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen oder Heizgeräte an reguläre Steckdosen anschließen
  • Nur TÜV-geprüfte Geräte verwenden
  • Abstand von billigen Weihnachtslichtern und Ladekabeln nehmen
  • Kabel für Beleuchtung und Deko überprüfen. Vor allem, wenn diese in Garagen oder Gartenhäusern gelagert wurden, könnten sie durch Feuchtigkeit oder Nagetiere beschädigt worden sein
  • Löst der FI-Schutzschalter bei bestimmtem Gerät aus, sollte der Stromkreis von einem Fachmann oder einer Fachfrau überprüft werden
  • Außenbeleuchtung an speziell dafür vorgesehene und von Fachpersonal installierte Außensteckdosen anschließen
  • Beleuchtung mit Timern ausstatten, damit diese nachts oder bei Abwesenheit von selbst ausgehen
  • Stecker und elektronische Geräte vor Wasser schützen
  • Kerzen immer nur beobachtet anzünden (Gestecke, Adventkranz, Christbaum etc.)
  • Feuerzeuge, Zündhölzer und Co von Kindern möglichst weit weg lagern, damit diese nicht auf die Idee kommen, Erwachsene nachzuahmen

Ein erhöhtes Brandrisiko gebe es übrigens nicht nur bis Weihnachten, sondern auch in den Wochen danach, merkt Dickenberger an.

Wir hoffen, dass ihr mit diesen Tipps sicher durch die Weihnachtszeit kommt.

(Quelle: salzburg24)

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