Ein Adventkranz darf für viele Menschen in der Vorweihnachtszeit nicht fehlen. Von den beliebten Brauchtumsgestecken geht aber eine nicht zu unterschätzende Brandgefahr aus. Beim Entzünden der zweiten Kerze am Sonntag ist also Vorsicht geboten. Die Kombination aus trockenen Tannennadeln, ätherischen Ölen und Kerzen kann im Handumdrehen zu einem größeren Brand führen.
„Vor allem, wenn der Adventkranz etwas trockener ist, geht das oft relativ schnell. Auf dem Kranz gibt es häufig Verzierungen wie Schleifen und Bänder aus Textilien. Wenn die in die Flammen geraten, verhalten sie sich wie eine Zündschnur“, warnt Julian Slavicek, Leiter vorbeugender Brandschutz beim Landesfeuerwehrverband, im Gespräch mit SALZBURG24 am Donnerstag. Auch das Nadelholz, das häufig für die Adventkränze verwendet wird, ist leicht brennbar. „Weil die Verteilung der Nadeln so fein ist, kommt viel Sauerstoff dazu. Außerdem sind natürlich die Öle in den Ästen leicht brennbar“, so Slavicek weiter.
Brandgefahr durch Glut
Doch es kommt nicht immer durch direkten Kontakt mit den Flammen der Kerzen zum Brand. „Wir hatten schon Brände, die sind erst eine Stunde nachdem die Kerzen ausgemacht wurden, entstanden“, erzählt Salvicek. Das komme vor, wenn beim Ausblasen Glut vom Docht auf den Adventkranz fällt. Diese glimmt dann vor sich hin und kann erst einige Zeit später ein Feuer herbeiführen. Besondere Vorsicht ist somit beim Ausblasen der Kerzen geboten, der Feuerwehrler empfiehlt, die Kerzen mit befeuchteten Fingern zu löschen.
Adventkranz brennt: Ruhe bewahren
Wenn ein Adventkranz Feuer fängt, gelte es zuallererst, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu geraten. Am einfachsten löschen lässt sich der Brand mit einer Löschdecke. „Es handelt sich dabei um ein nichtbrennbares Gewebe. Die wirft man über den Adventkranz und dichtet rundherum etwas ab, sodass keine Luft dazukommt. Dann erstickt die Flamme“, weiß der Brandschutz-Experte.
Brandbekämpfung mit Gießkanne oder Feuerlöscher
Doch auch ein Löschangriff mit Wasser zeige rasch Wirkung. Das sollte allerdings in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, ein einzelnes Glas genüge oft nicht. Slavicek empfiehlt eine Gießkanne. Diese sollte allerdings bereits gefüllt bereitstehen. „Auch mit einem Feuerlöscher lässt sich der Brand wunderbar löschen. Dabei wäre es gut, wenn es sich nicht um einen Pulverlöscher handelt, denn der macht eine Riesen-Sauerei. Besser wäre ein Schaum- oder Wasserlöscher.“
Tipps für eine sichere Adventzeit
- Kerzen immer im Auge behalten
- Kerzen nicht direkt am Adventkranz anbringen, sondern auf Untersetzern
- Darauf achten, dass Deko nicht in die Flammen geraten kann
- Gefüllte Gießkanne, Feuerlöscher oder Löschdecke in Griffweite haben
- Kerzen mit befeuchteten Fingern ausmachen
Um es erst gar nicht einen so weit kommen zu lassen, sollten die Kerzen am Adventkranz immer beaufsichtigt werden. Außerdem empfiehlt es sich, das Gesteck an einem windgeschützten Ort aufzustellen. Das Besprühen mit Wasser mache in Bezug auf die Brandvorsorge hingegen keinen Sinn, da die Feuchtigkeit in den beheizten Innenräumen rasch verdunste. Slavicek empfiehlt zudem die Verwendung eines Heimrauchmelders. „Damit hat man die Möglichkeit, den Brand noch zu löschen oder sich zumindest in Sicherheit zu bringen“, so der Experte abschließend.
Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann beim Adventkranz auch auf eine elektrische Beleuchtung zurückgreifen.
(Quelle: salzburg24)