Tief stehend, groß und rötlich gefärbt: So zeigt sich der Vollmond in der Nacht auf Donnerstag über Salzburg. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Erdbeermond. Ungeachtet der Farbe wird so eigentlich jeder Vollmond im Juni genannt. Das soll auf ein indigenes Volk in Nordamerika zurückgehen, weil er zur Zeit der Erdbeerernte auftritt. Im europäischen Raum wird aus demselben Grund auch oft von „Rosenmond“ gesprochen.
Mond so tief wie seit 18 Jahren nicht
Aber warum ist der Erdbeermond nun rot? Das sei einer günstigen Kombination mehrerer Bedingungen zu verdanken, wie Helmut Windhager von der Vega-Sternwarte in Obertrum (Flachgau) im SALZBURG24-Gespräch erklärt. „Der Mond steht diesmal sehr tief am Horizont, wodurch er schon im rot-orangenen Dämmerlicht aufgeht. So tief wie in dieser Nacht steht er nur alle 18 bis 19 Jahre.“ Zum anderen begünstige die derzeitige Feinstaubbelastung in der Luft laut Wetterdienst Geosphere das Himmelsschauspiel.
So erhascht ihr den besten Blick auf den Erdbeermond über Salzburg
Einen idealen Blick auf den Erdbeermond dürfte man laut dem Astronomen relativ bald nach Mondaufgang erhaschen. „Wenn der Mond zu hoch steht, verliert er seinen rötlichen Schimmer“. Hohe Berge könnten den Blick auf den roten Mond also unter Umständen komplett versperren. Nachdem sich der Vollmond von Südosten aus über den Himmel bewegen wird, empfiehlt Windhager: „Wenn man in der Stadt Salzburg Richtung Aigen schaut, ist er nicht zu übersehen.“
Eine besondere astronomische Bedeutung wird dem Erdbeermond nicht zugeschrieben – „der Name stammt eben auch vielmehr aus der Landwirtschaft als aus der Astronomie.“ Für Beobachtungen durch ein Teleskop empfehle sich das Himmelsschauspiel auch nicht unbedingt. „Wenn der Mond voll ist, streut das Licht direkt auf ihn. Viel schöner ist es, ihn bei Halbmond zu beobachten, dann sehen die Krater und Berge viel plastischer aus“, merkt der Astronom an.
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Dunstschleier könnte Blick auf besonderen Vollmond vernebeln
Ob der Erdbeermond über Salzburg in voller Pracht zu bestaunen sein wird, dürfte sich erst am Abend zeigen. Noch hängt nämlich ein trüber Dunstschleier über Österreich, der auf die Waldbrände in Kanada zurückzuführen ist. Die Zeichen stehen aber nicht schlecht – immerhin war der Mond einen Tag vor der vollen Scheibe über dem Dürrnberg zwischen Berchtesgaden und Hallein (Tennengau) zu sehen.
(Quelle: salzburg24)