Salzburgs Feuerwehren hatten in den vergangenen Tagen viel zu tun: Am Montag fing auf der A10 in Eben im Pongau ein Auto Feuer, am Dienstag wurden die Floriani zu einem Fahrzeugbrand auf der Tauernautobahn in Hüttau alarmiert. In Mondsee gerieten am Dienstag gleich zwei Autos in Brand.
Auf Österreichs Straßen (ohne Vorarlberg) wurden im vergangenen Jahr 1.991 Autobrände verzeichnet, berichtet der ÖAMTC unter Berufung auf den Österreichischen Bundesfeuerwehrverband. Im Schnitt gebe es jährlich 1.800 Fahrzeugbrände. In 80 Prozent der Fälle sind Pkw betroffen, Verletzte gebe es nur sehr selten.
Hohe Temperaturen begünstigen Fahrzeugbrände
Die aktuelle Häufung der Fahrzeugbrände führt der ÖAMTC auf die Jahreszeit zurück: "Bei Hitze ist die Brandgefahr höher als in der kalten Jahreszeit – je wärmer die Umgebung oder die Oberflächentemperatur, desto leichter entzündet sich Entzündliches", erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl in einer Aussendung am Mittwoch. Im Sommer würden demnach mehr brennende Autos verzeichnet als im Winter.
Fahrzeugbrand für Feuerwehr keine Herausforderung
Diese Häufung im Sommer bestätigt auch Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker auf SALZBURG24-Anfrage am Mittwoch. Grundsätzlich sei ein Autobrand aber keine große Herausforderung für die Floriani: "Solange sich das Auto im Freien befindet und sich keine Personen oder Tiere mehr darin befinden, ist das an sich kein Problem." Gelöscht werden die Fahrzeuge mit Wasser, oder wenn es schnell gehen muss, auch mit Schaum. Wichtig sei laut Trinker zudem, ausgelaufene Betriebsmitte entsprechend zu binden.
Die Gründe, warum Fahrzeuge in Brand geraten, sind vielfältig: "Bei Lkw entstehen Brände vor allem bei der Bremsanlage bzw. bei den Reifen (auch am Hänger) durch Reifenschäden oder zu niedrigen Reifendruck. Reisebusse und Pkw neigen eher zu Bränden im Motorraum, zum Beispiel durch technische Defekte, marode elektrische Leitungen, Öl- und Kraftstoffrückstände", erklärt ÖAMTC-Techniker Kerbl.
E-Autos so sicher wie herkömmliche Fahrzeuge
Fahrzeuge mit alternativem Antrieb – also Gas-, Wasserstoff- und E-Autos – sind laut ÖAMTC genauso sicher wie Benziner oder Diesel-Autos. "Die Kraftstoffanlagen und gegebenenfalls die Akkus sind bei diesen – meist neueren – Fahrzeugen sehr gut geschützt. Im Falle eines Brandes müssen die Einsatzkräfte ein Übergreifen auf Batterien bzw. die Kraftstoffanlagen verhindern. Dafür sind sie eigens geschult", weiß der ÖAMTC-Experte.
"E-Fahrzeuge brennen nicht öfter als herkömmliche Autos", bestätigt auch Landesfeuerwehrkommandant Trinker. Sollte ein solcher Pkw in Brand geraten, unterscheidet sich der Löscheinsatz nicht von dem bei herkömmlichen Autos. Es sei denn, der Akku ist betroffen: "Dann muss man einen sogenannten Quarantäne-Container anfordern. Den haben die Abschleppunternehmen. In denen kann man ein Auto komplett abstellen und dann mit Wasser fluten", erklärt Trinker.
Keine Explosionsgefahr
Explosionsgefahr besteht bei einem Fahrzeugbrand übrigens nicht. "Ein Auto explodiert nicht. Das gibt es nur im Film", so Trinker. Was allerdings vorkommen könne, sind Reifenplatzer oder Verpuffungen eines Treibstoffgemischs.
Richtiges Verhalten bei einem Fahrzeugbrand
Der ÖAMTC rät zu folgendem Verhalten, sollte ein Auto Feuer fangen:
- Auto an einem sicheren Ort zum Stehen bringen
- Warnblinkanlage einschalten, Motor abstellen und Fahrzeug verlassen
- Feuerwehr verständigen
- Insassen bergen, Erste Hilfe leisten und dabei gegebenenfalls Handfeuerlöscher oder Löschspray zum Personenschutz verwenden
Bei einem Fahrzeugbrand im Tunnel sollte das Auto in einer Pannenbucht oder am rechten Fahrbahnrand abgestellt werden. Anschließend den Schlüssel stecken lassen und aussteigen. Mit den im Tunnel verfügbaren Feuerlöschern kann man versuchen, den Brand zu löschen. Der Notruf sollte über die Notrufanlagen im Tunnel abgesetzt werden, denn damit kann automatisch eine Ortung erfolgen. Bei starker Rauchentwicklung den Tunnel über den Fluchtweg verlassen.
"Schon mit einem kleinen 500-Gramm-Schaumlöscher lässt sich ein Entstehungsbrand wirkungsvoll eindämmen“, so ÖAMTC-Techniker Kerbl. Nach einem selbst gelöschten Motorbrand darf man ein Auto allerdings nicht mehr in Betrieb nehmen, da das Feuer erneut aufflammen könnte. Das Fahrzeug muss erst in einer Werkstatt überprüft werden.
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(Quelle: salzburg24)