von Franziska Huber
Wallehenhütte, Sulzenalm bei Filzmoos – die Vielseitige mit traumhaften Sonnenuntergängen
Etwas weiter östlich im Salzburger Pongau bezaubert die Sulzenalm mit ihrem Blick auf die Gosauklamm mit der Bischofsmütze und den Rettenstein sowie mit traumhaften Sonnenuntergängen. Sehr schöne Rundwanderwege mit leichten bis anspruchsvollen Schwierigkeitsgraden führen über Almwege, Forststraßen und Abschnitte mit Asphalt.
Die auf 1.650 Metern gelegene Alm erreicht man mit dem PKW über die A 10 Tauernautobahn-Abfahrt Eben und fährt bis nach Filzmoos. Von Filzmoos aus gelangt man über den Weg Nr. 31 in rund zwei Stunden, von Filzmoos-Oberberg, Wanderbushaltestelle Rettensteinhütte aus über den Weg Nr. 31 C in ca. einer Stunde zur Sulzenalm.
- Die Adresse ist: Filzmoos 11, 5532 Filzmoos.
Es bleibt zu hoffen, dass Wanderer trotz der Covid-19-Situation diesen Sommer selbst erzeugtes Bauernbrot aus dem 70 Jahre alten Backofen genießen können.
Wer noch nicht genug von der Pongauer Almenlandschaft hat, kann auf der „Spur des blauen Enzians“, einem 350 Kilometer langen Almenweg, aus weiteren über hundert Pongauer Almen in 31 Etappen auswählen. Die Wallehenhütte auf der Sulzenalm ist von Mitte Mai bis Oktober bewirtschaftet.
Bergalm in St. Koloman – die Stadtnahe für Kurzentschlossene
Die mehr als 300 Jahre alte Bergalm in St. Koloman, die durch farbenprächtigen Blumenschmuck ins Auge fällt, ist sowohl bei Mountainbikern als auch bei Familien mit Kindern beliebt. Ein Spielplatz und Tiere zum Streicheln, sowie (sofern Covid es erlaubt) urige Gstanzlmusik mit Ziehharmonika an schönen Wochenenden im Herbst schaffen Gemütlichkeit und ein frohes Lebensgefühl. Nach einer Gehzeit von nur einer bis eineinhalb Stunden inmitten sanfter Almwiesen gelangt man zur 1.256 Meter hoch gelegenen Alm im Bezirk Hallein von St. Koloman, Gaißau oder Hintersee aus. Nach St. Koloman kann man neben dem PKW auch mit dem Bus anreisen. Ausgehend von der Bergalm lassen sich einige leichte, mittelschwere und schwere Touren mit Dauern zwischen einer und zweieinhalb Stunden unternehmen, beispielsweise zum Regenspitz, über die Osterhorngruppe zum Trattberg und weiter zum Seewaldsee, oder über den Schmittenstein Richtung Schlenken. Kondition und Schwindelfreiheit sollten hier gegeben sein.
Die Adresse ist: Bergalm, 5423 St. Koloman
Man kann die Bergalm von Ende Mai bis Oktober besuchen.
Niedere Sarsteinalm in Bad Goisern – die Anspruchsvolle im Weltkulturerbe
Die höchstgelegene Alm des Salzkammergutes liegt in Bad Goisern am Hallstättersee auf 1.711 Metern Seehöhe. Die Kulisse der UNESCO Welterberegion Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut ist bei Naturliebhabern, Wanderfreunden und Bergfexen besonders beliebt. Der Hohe Sarstein gilt dabei als bester Aussichtsberg mit dem schönsten Gebirgspanorama. Ein etwa 40-minütiger Aufstieg zum Gipfel des Sarsteins von der Niederen Sarsteinalm aus, welcher zwar kurz (300 Höhenmeter) aber steinig ist, lohnt sich also. Da man sich teilweise im hochalpinen Gelände befindet, sind festes Schuhwerk und Kondition unumgänglich und Bergerfahrung empfehlenswert.
Zur Niederen Sarsteinalm gelangt man nur zu Fuß über Wald-, Wiesen- und Schotterwege. Weder asphaltierte Straßen noch motorisierte Verkehrsmittel wie Busse oder Seilbahnen existieren. Für weniger erfahrene Bergliebhaber empfiehlt sich der Aufstieg oberhalb der Pötschenkehre. Die zweite Möglichkeit über die Pötschenhöhe ist nur für Fortgeschrittene geeignet und nicht für Kinder unter acht Jahren. Auf beiden Routen ist man in etwa zweieinhalb Stunden auf der Niederen Sarsteinalm. Die dritte Aufstiegs-Möglichkeit geht von Obertraun aus. Die Anreise mit dem PKW bis zu den Ausgangspunkten erfolgt über die A9 bzw. A10 nach Untersee am Hallstättersee.
- Die Adresse ist: Sarsteinalm, 4823 Bad Goisern am Hallstättersee
Von Mitte Juni bis Ende September wird die Niedere Sarsteinalm bewirtschaftet.
Untere Astenalm in Bad Gastein – auch für kleine Wanderer geeignet
Besonders beliebt bei Familien mit Kleinkindern ist die Untere Astenalm auf 1.207 Metern Höhe in Bad Gastein. Sie kann mit Kinderwagen oder auch mit dem Mountainbike erreicht werden. Nach einer Gehzeit von 30 Minuten ab dem Hotel Evianquelle in Bad Gastein entlang des Nassfelder Bachs ohne nennenswerte Steigungen, warten Kinderspielplatz und Streichelzoo auf die kleinen Wanderer. Die Alm funktioniert noch ganz ohne Elektrizität und das Gemäuer ist etwa 300 Jahre alt. Wem diese Tour zu kurz war, kann die Untere Astenalm als Startpunkt für den etwa 10 km langen Nassfelder Weg bis nach Sportgastein nehmen. Die Dauer beträgt hierfür rund drei Stunden. Für den Rückweg kann alternativ ein Bus zurück zum Hotel Evianquelle genommen werden.
- Die Adresse ist: Naßfelder Weg, 5640 Bad Gastein
Von Mitte Mai bis Anfang Oktober kann die Untere Astenalm besucht werden.
Huberalm in Dienten – die Urige am Hochkönig
Inmitten des Hochkönigs auf 1.422 Metern liegt die Huberalm. Die nach jahrelanger Tradition geführte älteste Alm in Dienten am Hochkönig besitzt eine offene Feuerstelle, welche auch heute noch täglich in Gebrauch ist – sofern es Corona erlaubt, auch für die Wanderer.
- Die Adresse ist: Lindlweg 15, 5652 Dienten
Die Anreise nach Dienten kann entweder von Salzburg über die A10, Abfahrt Bischofshofen, oder von Innsbruck/Kufstein kommend über die Loferer Straße/B178 erfolgen.
Die Huberalm ist von Ende Mai bis Anfang Oktober bewirtschaftet.
Verhaltensregen auf der Alm – für ein rücksichtsvolles Miteinander
Die idyllischen Almenlandschaften sind nicht nur erholsame Ausflugsgebiete, sie sind auch Lebensraum für Wildtiere und Almvieh. Abkürzungen abseits der ausgeschilderten Wege oder das Offenlassen von Toren sind ebenso zu unterlassen wie das Wegwerfen von Müll ins Gelände. Touren in den frühen Morgenstunden und späten Abendstunden sollten vermieden werden, da dann Reh und Hirsch äsen. Ein Respektabstand zu Kühen, insbesondere zu Mutterkühen mit ihren Kälbern, sowie Tieren im Allgemeinen sollte immer eingehalten werden. Wenn Hunde mit dabei sind, sind sie immer an der Leine zu führen.
So sollte einem wunderschönen Wanderausflug in die Almenregionen des Salzburger Landes nichts mehr im Wege stehen. Ob wir die traditionell hergestellten Produkte der Almhütten genießen können, bleibt noch zu hoffen. Ansonsten schmeckt sicherlich auch die selbst mitgebrachte Jause am Gipfel oder auf der Alm nach einer ausgedehnten Wanderung wunderbar.
(Quelle: salzburg24)