Rentierkuh Lumme hat vor zwei Wochen ihr Kalb zur Welt gebracht, nur drei Tage danach folgte Pukka, berichtet der Salzburger Zoo am Mittwoch in einer Presseaussendung. „Wir sind sehr froh, dass die Jungtiere wohlauf sind und beide Geburten ohne Komplikationen verliefen. Das ist vor allem bei Erstgebärenden nicht selbstverständlich“, weiß Geschäftsführerin Sabine Grebner. Die beiden mit zwei Jahren noch jungen weiblichen Waldrentiere leben seit Dezember 2024 im Zoo und reisten aus Finnland an. Nun sind sie Mütter zweier Hirschkälber geworden. Diese haben die Namen Onni und Toivo erhalten.
Live-Geburt im Salzburger Zoo
Nachdem beide Jungtiere tagsüber auf die Welt gekommen sind, konnten sogar einige Besucherinnen und Besucher das fesselnde Ereignis einer Geburt „live“ mitverfolgen. Die ersten Aufstehversuche der neugeborenen Kälber seien faszinierend gewesen. „Noch keine Stunde alt, stemmten die Kleinen ihre langen, staksigen Beine in den Boden und drückten ihre zierlichen Körper nach oben. Zunächst schafften sie es nur wenige Sekunden, dann schon etwas länger und bald darauf machten die Neugeborenen unter den wachsamen Augen ihrer Mütter ihre ersten noch unbeholfen wirkenden Schritte.“
Rentierkälber gehören zu den sogenannten Nestflüchtern. Bei Säugetieren werden sie auch Platzflüchter genannt. Das bedeutet, sie kommen mit funktionsfähigen Sinnesorganen, einer gut entwickelten Motorik sowie einer Behaarung, die eine Temperaturregulation ermöglicht, zur Welt, informiert der Zoo. Als Fluchttiere, zu deren natürlichen Feinden Wölfe oder Vielfraße zählen, entziehen sie sich drohender Gefahr durch ihre Laufstärke. Zudem haben Waldrentiere ihre Umgebung stets im Blick. Dabei ermöglichen die seitlich am Kopf sitzenden Augen eine nahezu komplette Rundumsicht. Um etwaige Räuber muss sich die kleine Herde im Zoo, zu der auch noch Hirsch Seppi zählt, jedoch keine Gedanken machen.
Waldrentiere als gefährdet eingestuft
Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion werden Waldrentiere als gefährdet eingestuft. In der Vergangenheit waren sie über weite Teile Nordeuropas verbreitet. Durch starke Bejagung galten sie 1913 in Finnland sogar als ausgestorben und wurden unter Schutz gestellt. Mittlerweile kommen sie wieder in kleinen Gebieten Finnlands und Russlands vor.
(Quelle: salzburg24)