Entgegen Bundestrend

Zahl der Verkehrstoten in Salzburg heuer bislang gesunken

Trotz eines alarmierenden Anstiegs der Verkehrstoten in Österreich verzeichnet Salzburg einen Rückgang der Opferzahlen im ersten Halbjahr. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 01. Juli 2025 15:41 Uhr
Im ersten Halbjahr 2023 ist die Zahl der Verkehrstoten in Österreich deutlich gestiegen, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) berichtet. Salzburg gehört allerdings zu den wenigen Bundesländern, in denen die Zahl der Opfer gesunken ist.

In Österreich haben im ersten Halbjahr deutlich mehr Menschen ihr Leben bei Verkehrsunfällen verloren als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Getöteten auf den heimischen Straßen ist laut vorläufigen Daten von 138 auf 162 gestiegen. Das bedeutet einen Anstieg von 17 Prozent, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) am Dienstag mitteilte. Das Ziel der Verkehrssicherheitsstrategie von maximal 310 Toten bis Jahresende dürfte somit deutlich verfehlt werden.

Vier Kinder heuer im Straßenverkehr getötet

Überschattet wird die aktuelle Bilanz zudem von vier verstorbenen Kindern. 14 Prozent aller Verkehrstoten wurden beim Zu-Fuß-Gehen getötet. Etwa jeder Fünfte verunglückte mit einem Motorrad. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist die Zahl der betroffenen Biker um 19 Prozent gestiegen.

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Auffällig sei weiters der starke Anstieg bei Getöteten auf Fahrrädern, E-Bikes und E-Scootern um 108 Prozent. Besonders drastisch sei die Situation heuer bisher für ungeschützte Verkehrsteilnehmer gewesen. Das KFV wertete für die Analyse die Daten des Innenministeriums und der Statistik Austria bis inklusive 29. Juni aus. Laut dieser vorläufigen Halbjahresbilanz sind 16 Prozent der insgesamt 162 Verkehrstoten mit Fahrrad, E-Bike oder E-Scooter verunglückt.

Höheres Verletzungsrisiko durch E-Bikes und E-Scooter

"Der Boom bei E-Bikes und E-Scootern sorgt dafür, dass ungeschützte Verkehrsteilnehmende heute deutlich schneller unterwegs sind und damit einem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt sind als früher", sagte Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit im KFV. Der Experte wiederholte die Forderung nach der Einführung einer Helmpflicht bei Benutzung von E-Bikes und E-Scootern. Zudem müsse die Infrastruktur für Radfahrer auf allen Ebenen deutlich ausgebaut werden.

Während im ersten Halbjahr des Vorjahres drei Kinder ihr Leben im Straßenverkehr verloren haben, sind es heuer bereits vier. Zwei davon sind unabhängig voneinander mit Fahrrädern unterwegs gewesen und bei unbeschrankten Bahnübergängen getötet worden. Das KFV fordert daher auch einen strafferen Zeitrahmen bei der Überprüfung von Eisenbahnkreuzungen, hieß es in der Aussendung.

"Das Ziel der österreichischen Verkehrssicherheitsstrategie von maximal 310 Toten bis Jahresende dürfte damit klar verfehlt werden, weil in der zweiten Jahreshälfte erfahrungsgemäß mehr Unfälle geschehen als in der ersten", sagte Robatsch. Hauptunfallursachen im 1. Halbjahr waren Unachtsamkeit und Ablenkung sowie nicht angepasste Geschwindigkeit.

Am wenigsten Verkehrstote während Corona-Pandemie

Im Zehnjahresverlauf ist zu erkennen, dass die Corona-Jahre 2020 und 2021 (153 und 151) mit all ihren Einschränkungen die niedrigsten Verkehrstoten im ersten Halbjahr hervorbrachten. 2016 waren es im Vergleichszeitraum noch 190 Verunglückte gewesen, 2018 sogar 199. Während 2022 wieder 191 Tote zu verzeichnen waren, sank die Zahl 2023 auf 179 und im Vorjahr sogar auf 138 Tote.

Der Bundesländervergleich zeige laut Mobilitätsclub ÖAMTC, dass nur in Kärnten, Salzburg und der Steiermark die Zahl der Verkehrstoten gesunken ist. Zuwächse gab es hingegen im Burgenland, in Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol und Wien. In Vorarlberg blieb die Zahl unverändert.

Ferienbeginn unfallträchtigste Tage des Jahres

Mit dem Ferienbeginn im Osten Österreichs und dem einsetzenden Reiseverkehr stünden nun auch die unfallträchtigsten Tage des Jahres bevor, warnte der ÖAMTC. Eine aktuelle Auswertung des Clubs zeigt, dass sich im Zeitraum 2012 bis 2024 am 6. Juli durchschnittlich 155 Unfälle mit Personenschaden ereignet haben - rund 55 mehr als an einem durchschnittlichen Tag. "Die erste Juli-Woche ist generell besonders unfallträchtig: Fünf der zehn Tage mit dem höchsten Unfallgeschehen fallen in diesen Zeitraum", sagte ÖAMTC-Verkehrstechniker Christoph Schönlechner. Auch im Monatsvergleich liegt der Juli an der Spitze - noch vor Juni und August.

In den Sommermonaten treten Unachtsamkeit, Ablenkung, Übermüdung sowie gesundheitliche Probleme durch Hitze deutlich häufiger auf als im Jahresdurchschnitt. Der Experte plädierte dafür, ausgeruht in lange Reisen zu starten, regelmäßig Pausen zu machen und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

 

(Quelle: apa)

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