Er ist rund 100 Meter lang und bietet 290 Menschen einen Sitzplatz: Die erste Garnitur des „Cityjet Desiro ML“ von Siemens wurde heute am Salzburger Hauptbahnhof in Empfang genommen. Insgesamt wurden fünf Züge gekauft, die vier noch ausstehenden Garnituren sollen bis Ende November folgen. Der neue Cityjet der ÖBB ist im Auftrag des Salzburger Verkehrsverbunds im Einsatz.
Die Entscheidung zur Modernisierung der bestehenden Nah- und Regionalzügen ist bereits vor Jahren gefallen. Grund dafür sind die Anstiege bei den Fahrgastzahlen. Hier soll der neue Zug Abhilfe schaffen, im Vergleich zu den bekannten Regionalzuggarnituren kann der Cityjet fast 70 Personen zusätzlich aufnehmen. Außerdem verfügt er über ein eigenes Wlan, einen Wickeltisch, zwei Toiletten – davon eine barrierefrei – und Steckdosen sowie Leselampen an den Sitzplätzen. Der Zug erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.
Barrierefreier Zugang zu neuen Regionalzügen
Großen Wert legen die ÖBB auf Barrierefreiheit. Ein- und Ausstieg erfolgen somit ohne Stufen über dasselbe Niveau wie der Bahnsteig, was Erleichterungen für Menschen mit Rollstuhl oder Kinderwagen mit sich bringt. Mit 24 Abstellplätzen bietet der Zug zudem mehr Möglichkeiten zur Fahrradmitnahme. In Salzburg ist der dafür vorgesehen Multifunktionsbereich in den Sommermonaten für Fahrräder gedacht, im Winter könne der Skiträger heruntergeklappt werden und somit die Skier bequem abgestellt werden, führt ÖBB-Pressesprecher Robert Mosser im Gespräch mit SALZBURG24 am Montag aus.
Neue Cityjets zwischen Salzburg und Wörgl
Zum Einsatz kommen soll der neue Zug überwiegend auf der Strecke „S3“ zwischen Salzburg und Wörgl. Die Strecke verbindet die Stadt Salzburg mit dem Tennengau, Pongau und Pinzgau und führt weiter bis nach Wörgl in Tirol. Hier ist der neue Zug als Regionalexpress (REX3) unterwegs. Gerade zwischen Salzburg und Wörgl sei in den vergangenen Jahren ein starkes Plus bei den Fahrgästen verzeichnet worden, weshalb man sich hier durch den längeren Zug eine Entspannung erhofft.
Kosten von bis zu elf Millionen Euro pro Zug
Die Kosten für die fünf Garnituren können laut Mosser nicht exakt beziffert werden, da es sich um Abrufe aus Rahmenvereinbarungen handelt, die mit Siemens im Jahr 2021 geschlossen wurden. 21 Züge davon sind bereits in Vorarlberg unterwegs, 20 in Tirol. Laut Siemens betragen die Kosten pro Zug und je nach Ausstattung auf acht bis elf Millionen Euro.
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(Quelle: salzburg24)