„I am coming home now" sagt Felix Baumgartner, bevor er aus knapp 39.000 Metern aus der Red Bull Stratos Kapsel springt. Er rast 4 Minuten und 20 Sekunden im freien Fall Richtung Erde, bis er seinen Fallschirm öffnet. Er landet sicher in der Wüste von New Mexico.
Drei Weltrekorde stellt Baumgartner mit dem Sprung auf. Er erreicht als erster Mensch eine Geschwindigkeit von 1.357,6 km/h im freien Fall (1,25 Mach) und durchbricht damit die Schallmauer. Er springt aus der bisher größten Höhe und er legt unerreichte 36.402,6 Meter im freien Fall zurück.
Der Rekordsprung liegt zwölf Monate zurück. Der Extremsportler hat ein ereignisreiches Jahr hinter sich.
Höhen: Baumgartner „Mutigster Mann der Welt"
Ein paar Tage nach dem Rekordsprung nennt UN-Generalsekretär Ban Ki Moon Baumgartner den "mutigsten Mann der Welt". Baumgartner bietet ihm daraufhin einen gemeinsamen Fallschirmsprung an. Ban muss jedoch wegen Sicherheitsbedenken absagen. Die erste Auszeichnung erhält Baumgartner im November. Er wird mit dem Bambi in der Kategorie „Millennium" ausgezeichnet.
Im Dezember sind Felix Baumgartner und das Red Bull Stratos Projekt unter den meist gesuchten Begriffen des Jahres beim Google-Zeitgeist-Ranking.
Im März darf Baumgartner in Rio de Janeiro den Laureus Award in der Kategorie „World Action Sportsperson of the Year" entgegen nehmen.
Zwei Monate später erscheint sein Buch „Himmelstürmer – mein Leben im freien Fall".
Ende Juni startet der Extremsportler mit seiner Autobiografie einen Weltrekordversuch im Buchsignieren, bricht jedoch ab. Im selben Monat wird er mit dem „Mankind Award" ausgezeichnet.
Tiefen: Geldstrafe und Interview-Pannen
Das erste Tief lässt nach dem Sprung nicht lange auf sich warten. Ende Oktober spricht sich Baumgartner in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung" für eine gemäßigte Diktatur aus. „Du kannst in einer Demokratie nichts bewegen. Wir würden eine gemäßigte Diktatur brauchen, wo es ein paar Leute aus der Privatwirtschaft gibt, die sich wirklich auskennen", sagt Baumgartner.
Nur kurz danach wird er wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe verurteilt. Er hat einem griechischen Lkw-Fahrer ins Gesicht geschlagen.
Es folgt Fettnäpfchen auf Fettnäpfchen: Im April postet der Stratos-Star ein Bild von sich und Sänger Gene Simmons auf seiner Facebook Seite. Er hält den Kiss-Sänger aber für Ozzy Osbourne: „Hey check that out! I am in Cannes and guess how I just met!!? Ozzy Osbourne! Such a cool guy! I love his music!! Rock on".
Probleme mit Finanz und Trennung
Im Mai bringt er sich selbst und auch Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka in Bedrängnis. In einem Interview mit der "Kronen Zeitung" sagt er, Steuererleichterungen durch politische Intervention erhalten zu haben. Der Salzburger hat zuvor bei einer Betriebsprüfung seinen Sportlerstatus verloren, der zu Steuererleichterungen berechtigt. „Da habe ich mich an den Finanzstaatssekretär gewandt, und der hat das alles rückgängig gemacht", erklärt Baumgartner.
Der Salzburger lässt sich zwei Monate später in einem Gespräch mit der Zeitschrift „Bunte" erneut zu kontroversen Aussagen hinreißen. „Ich bin übrigens auch für die gesunde Ohrfeige, wenn's sein muss. War bei meinem Vater nicht anders." Dieser Satz löst ein großes Medienecho aus.
Die letzten beiden Baumgartner-Schlagzeilen im Sommer drehen sich um das Ende seiner Beziehung und die Niederlage gegen eine Teddybären.
Nicole Öttl trennt sich Mitte August nach vier Jahren Beziehung von Baumgartner. Kurz darauf übertrifft ein britischer Teddybär namens „Babbage" Baumgartners Rekordhöhe beim Absprung um 31 Meter. Das Projekt lief unter dem Titel „Ted Bull Stratos".
Premiere für neue Doku
ServusTV strahlt am 14. Oktober um 19.10 Uhr eine neue Stratos-Dokumentation aus. „Mission to the Edge of Space: The Inside Story of Red Bull Stratos" zeigt noch nie veröffentliche Aufnahmen und ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen. Die Dokumentation beinhaltet spannende Anekdoten der Teammitglieder, unter anderem wird das Problem mit Felix Baumgartners Visierheizung behandelt, das damals beinahe zum Abbruch des Sprungs geführt hat.
Im Anschluss sind Felix Baumgartner und Stratos-Berater Joe Kittinger live zu Gast beim „Sport und Talk aus dem Hangar-7".
"Mission to the Edge of Space" ist gratis im Internet zu sehen unter www.rdio.com/redbullstratos
Stratos-Infobox
Am 14. Oktober 2012 springt der Salzburger Felix Baumgartner gegen acht Uhr Abends MEZ aus einer Höhe von 38.969,40 Metern ab. Im freien Fall erreicht er eine Geschwindigkeit von 1.357,6 km/h (1,25 Mach). Er durchbricht als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer. 2.282 Millionen Menschen verfolgen das Spektakel live im ORF, 830.000 auf ServusTV.
Das Projekt wurde zum Großteil von Red Bull finanziert und kostete 34,8 Millionen Euro.
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)