Traditionelles Gebäck

Was es mit dem Allerheiligen-Striezel auf sich hat

Kennt ihr den Brauch des Allerheiligen-Striezels?
Veröffentlicht: 31. Oktober 2025 07:07 Uhr
Ob mit Glasur oder Hagelzucker, mit oder ohne Rosinen: Der Allerheiligen-Striezel war einst eine feste Tradition rund um Allerheiligen, ist mittlerweile vielerorts aber schon fast in Vergessenheit geraten. Der besondere Brioche-Zopf hat auch in Salzburg eine lange Geschichte. Was steckt dahinter?

Eine besondere Tradition hat sich in Teilen Salzburgs bis heute erhalten: Am "Godntag", dem Tag nach Allerheiligen, verschenken Patinnen oder Paten an ihre Taufkinder den Allerheiligen-Striezel, einen süßen Zopf aus Germteig. Ihren Ursprung hat diese Tradition schon in der antiken Trauerkultur, als es üblich war, sich als Zeichen der Trauer die geflochtenen Haare abzuschneiden. Der Striezel soll an diese Geste erinnern. Die Form des Gebäcks unterscheidet sich teilweise von Ort zu Ort: So bekommen Burschen zum Beispiel den klassischen Zopf und Mädchen ein Kipferl – aber auch umgekehrt.

Allerheiligen-Striezel vor allem im Salzburger Innergebirg üblich

Mittlerweile sei der Brauch nur noch vereinzelt bekannt – was sich auch bei Nachfrage in der SALZBURG24-Redaktion zeigt – im Innergebirg wohl mehr als im Norden des Bundeslandes. Das bestätigte auch Bäcker- und Konditormeister Michael Rößlhuber aus Bergheim (Flachgau) im Vorjahr gegenüber SALZBURG24: "Soweit ich weiß, ist das im Süden – etwa ab Hallein – durchaus noch gang und gäbe." 

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Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen: Mit Glasur oder Hagelzucker, mit oder ohne Rosinen und bis zu ein Kilo schwer. "Das ist auch irgendwo das Besondere an den Allerheiligen-Wecken. So ein Kilo Brioche kauft man sonst wohl eher nicht", schmunzelte der Bäckermeister. Die Nachfrage sei aber nach wie vor relativ gut: "Sagen wir so, es wird nicht unbedingt mehr, aber auch nicht weniger."

Das ganze Rezept hat Rößlhuber nicht verraten, aber so viel sei gesagt: "Unser eigenes Rezept für den Brioche-Zopf enthält Butter, Ei, Milch, Germ, Mehl, Zucker und ein bisschen Vanillearoma." Das charakteristische Aussehen verleiht dem Allerheiligen-Striezel die besondere Verarbeitung – er wird entweder aus vier oder sechs gleich dicken Teigsträngen geflochten.

Brioche-Zopf traditionelles Geschenk für die "Godnkinder"

Nicht nur g'schmackig, sondern vor allem ein Zeichen der Verbundenheit sei der Striezel. "Bei uns wird der Wecken traditionell den 'Godnkindern' von den Tauf- oder Firmpaten an Allerheiligen geschenkt und gemeinsam gegessen – das ist ein sehr schöner Brauch, finde ich", so Rößlhuber abschließend.

Kennt ihr den Brauch des Allerheiligen-Striezels? Wird er auch bei euch an die „Godnkinder“ verschenkt? Hinterlasst uns dazu gerne einen Kommentar!

(Quelle: salzburg24)

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