Zu einem Chemie-Unfall kam es am Freitagnachmittag auf einem Firmengelände im Thalgauer Ortsteil Enzersberg (Flachgau). Rund 1.000 Liter einer ätzenden Chemikalie waren aus einem Behälter ausgetreten, der beim Beladen auf einen Lkw mit einer Staplergabel beschädigt worden ist.
Verunreinigtes Erdreich in Thalgau abgebaggert
Über 70 Einsatzkräfte mit rund 20 Fahrzeugen waren im Gefahrguteinsatz, um die Flüssigkeit zu binden. Rund 100 Kilogramm der Chemikalie versickerten jedoch im Entwässerungsschacht, weshalb die Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung (BH) die umliegenden Nutzwasserbrunnen – etwa für die Landwirtschaft – sicherheitshalber gesperrt hat. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Der betroffene Schacht wurde indes zur Gänze ausgegraben.
Grundwasser wird geprüft, Trinkwasser nicht betroffen
Bei der in Thalgau ausgetretenen Flüssigkeit soll es sich ORF-Angaben zufolge um ein Biozidprodukt handeln, dass etwa für Desinfektionsmittel und zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird – und als Gefahrenstoff eingestuft ist. Unklar ist, ob bei dem Chemie-Unfall auch Grundwasser verunreinigt worden ist.
Das verunreinigte Erdreich wurde jedenfalls am Wochenende und am Montag abgegraben, teilte die BH mit. Zugleich hat ein Landeschemiker mehrere Proben von unterschiedlichen Standorten entnommen. Die Analysen zu den Auswirkungen der Schadstoffe auf das Grundwasser und Erdreich dauern noch einige Tage an, heißt es am Dienstag auf SALZBURG24-Anfrage beim Land.
Die im Umfeld bestehenden Liegenschaften werden Gemeindeangaben zufolge durch Wassergenossenschaften versorgt, teilte das Land Salzburg mit. Das Trinkwasser aus der Leitung könne nach derzeitigem Stand bedenkenlos verwendet werden, informierte die BH noch am Montag. Gesperrt bleiben bis auf weiteres einige Brunnen in der unmittelbaren Umgebung des Chemie-Unfalls im Thalgauer Ortsteil Enzersberg. Die Behörde legt weitere Schritte nach Analyse der Proben fest.
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(Quelle: salzburg24)