Tier vs. Maschine

Eule kollidiert bei St. Georgen mit Zug

Die verletzte Waldrohreule überstand den Unfall verletzt.
Veröffentlicht: 09. Mai 2023 12:28 Uhr
Mit einem Zug kollidiert sein dürfte eine Waldohreule bereits am Wochenende bei St. Georgen bei Salzburg. Ein Lokführer der Salzburger Lokalbahn entdecke den verletzten Vogel.
SALZBURG24 (jp)

Eine Eule auf den Gleisen liegen sah am Sonntag um 5 Uhr in der Früh ein Lokführer der Salzburger Lokalbahn auf Höhe St. Georgen bei Salzburg (Flachgau).

Waldohreule Röntgenbild Pfotenhilfe
Das Röntgenbild zeigt die Verletzung der Waldohreule.

Er brachte das hilflose Tier zum Tierschutzhof Pfotenhilfe, wo es als Waldohreule identifiziert und am Montag von einem orthopädischen Chirurgen geröntgt wurde. Dieser diagnostizierte einen Ellenbruch, es bestünden aber gute Chancen, dass der Flügel in einigen Wochen wieder zusammenwächst, berichtet die Pfotenhilfe am Dienstag in einer Aussendung.

Eule soll wieder ausgewildert werden

"Wichtig ist jetzt absolute Boxenruhe, während sie von mir gefüttert wird. In zwei Wochen wird ein Kontrollröntgen gemacht, um den Heilungsprozess zu überwachen", hofft Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler auf baldige Heilung. "Der Bruch muss schließlich korrekt zusammenwachsen. Wenn die Waldohreule vollständig genesen ist, können wir sie wieder auswildern. Allerdings nicht mehr in Bahnnähe, denn der nachtaktive Vogel dürfte mit dem letzten Zug am späten Samstagabend kollidiert sein."

Die Wildtierauffangstation der Pfotenhilfe in der Grenzregion zwischen Salzburg und Oberösterreich pflegt jedes Jahr hunderte verletzte oder verwaiste Wildtiere und entlässt die allermeisten wieder in die Freiheit. Nur wenn Vögel, wie etwa Schwäne, durch eine Flügelamputation flugunfähig bleiben, dürfen sie ihr restliches Leben vor Feinden geschützt in der Obhut der Pfotenhilfe mit Vollpension genießen.

Hilfsbedürftiges Tier gefunden: Das ist wichtig

Wichtig ist den Tierschützern allerdings, dass ihr Rat befolgt wird, wenn ein vermeintlich hilfsbedürftiges Wildtier gefunden wird. Denn oft entscheiden die ersten Hilfsmaßnahmen über Leben und Tod. "Die allermeisten Waisen benötigen viel Wärme - und damit ist keinesfalls Zimmertemperatur gemeint, sondern mindestens unsere eigene Körpertemperatur. Diese können die Findlinge meist nicht selbst erzeugen und halten, weswegen sie durch externe Wärmequellen zugeführt werden muss", warnt Stadler. Das könne beispielsweise durch Wärmflaschen oder direkten Körperkontakt geschehen. Eine Unterkühlung führe zudem schneller zum Tod als Futtermangel, zudem könne erst bei entsprechender Körpertemperatur gefüttert werden, betont die Pfotenhilfe-Chefin.

(Quelle: salzburg24)

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