"Es gibt keine erste, zweite oder dritte Welt! Wir leben alle auf ein und demselben Planeten, für den wir gemeinsam Verantwortung tragen." Karlheinz Böhm (1928-2014).
Karlheinz Böhm, Schauspieler und Gründer der Hilfsorganisation "Menschen für Menschen" ist tot, das bestätigte ein Sprecher von "Menschen für Menschen Österreich". Böhm starb am Donnerstag, nach langer schwerer Krankheit in seinem Haus in Grödig.
Salzburg trauert um Karlheinz Böhm
Salzburg trauert um Karlheinz Böhm. "Karlheinz Böhm hat als Mensch unglaublich viel erreicht. Der Wahl-Grödiger war zunächst einer der erfolgreichsten Schauspieler Europas und hat später als großer Mensch, der viel für andere Menschen – in seinem Fall vor allem in Äthiopien – getan hat, ein unauslöschliches Erbe hinterlassen", sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Freitag. "'Menschen für Menschen' ist sein Vermächtnis, das von seiner Frau Almaz weitergeführt wird und das ihn in der Erinnerung weiterleben lässt. Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau, seinen Kindern und allen Mitgliedern seiner Familie."
Goldenes Ehrenzeichen
In Salzburg wurden die Verdienste von Karlheinz Böhm und sein großartiges humanitäres Wirken bereits mit der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Salzburg sowie mit dem Ehrenring des Landes gewürdigt, zudem erhielt das Europagymnasium Salzburg Nonntal im Jahr 2008 anlässlich des 80. Geburtstages von Böhm den Namenszusatz "Karlheinz-Böhm-Gymnasium". Ebenfalls mit Unterstützung des Landes Salzburg, der Stadt Salzburg und der Gemeinde Grödig wurde eine "Salzburg-Schule" in Äthiopien eröffnet – eine Hauptschule, die jährlich 1.500 Kindern einen Platz in der Schule und damit die Chance auf eine bessere Zukunft bietet
Karlheinz Böhm und Sissi
Internationale Berühmtheit erlangte Karlheinz Böhm mit seiner Filmrolle als Kaiser Franz Joseph an der Seite von Romy Schneider in der "Sissi"-Trilogie. Bewegt von einem Afrika-Besuch in den Siebzigerjahren und der zu diesem Zeitpunkt verheerenden Dürrekatastrophe in Äthiopien, startete Karlheinz Böhm im Mai 1981 seinen legendären TV-Aufruf in der Sendung "Wetten, dass..?". Er wettete, dass "nicht einmal jeder dritte Zuschauer eine Mark, einen Schweizer Franken oder sieben österreichische Schilling für die notleidenden Menschen in der Sahelzone spendet". Karlheinz Böhm gewann die Wette - aber es kamen dennoch umgerechnet 8,4 Millionen Schilling zusammen, die den Grundstock für seine Organisation bildeten. Im November 1981 gründete Karlheinz Böhm Menschen für Menschen und fand in der "Hilfe zur Selbstentwicklung" die Rolle seines Lebens.
Almaz Böhm leitet Organisation
Karlheinz Böhm leitete die Organisation bis ins Jahr 2011 persönlich. Ab 2011 war er Ehrenvorsitzender von Menschen für Menschen. Seine Frau Almaz Böhm, seit 1986 für die Organisation tätig, wurde 2008 zur geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden und im November 2011 zur Vorstandsvorsitzenden des Vereins gewählt. Ihre Tätigkeit als Vorstandsmitglied bzw. Vorstandsvorsitzende hat Almaz Böhm stets ehrenamtlich ausgeführt.
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- Karlheinz Böhm erhält Balzan Preis
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(Quelle: salzburg24)