Bei einem Pressegespräch am Donnerstag erläuterte Fellinger weiter, dass in "Sprach Lust" Sprache auf Wissenschaft und Kunst treffen werde.
Dialekte, Sprachvielfalt und Sprachwandel
"Wir haben uns für acht inhaltliche Schwerpunkte entschieden. Im Zentrum stehen Dialekte sowie die Themen Sprachvielfalt, Sprachwandel, das Lernen von Sprache, Spracherkennungssysteme sowie die Psychologie der Sprachverarbeitung." Dazu sollen verschiedene Kunstprojekte kommen wie "Die Macht der Sprache" von VALIE EXPORT aus dem Jahr 2003. Diese Videoinstallation, bei der man Stimmlippen in Aktion beobachten kann, ist bereits im kleinen, nur für eine Woche geöffneten Ausstellungsprototypen im Kunstbox-Saal zu sehen.
"Sprache ist darstellbar"
Fellinger und das Kunstbox-Team haben sich die Unterstützung des Multimediaexperten Gerhard Blechinger von der FH Salzburg und des Sprachwissenschafters Hannes Scheutz von der Universität Salzburg geholt. "Ja, Sprache ist museal darstellbar", so Scheutz. "Mit Hilfe der digitalen Technik ist Sprache einfach reproduzierbar. So können wir zum Beispiel die regionalen Aspekte von Wörtern und Ausdrücken ebenso deutlich machen, wie Unterschiede in Aussprache und Bedeutung in den verschiedenen Altersstufen."
Weiters in der provisorischen Ausgabe von "Sprach Lust" zu erleben sind diverse interaktive Tests und Spiele, mit denen sprachliche Wahrnehmungs-Automatismen bewusst gemacht werden. Video-Boards informieren über die weltweite Verteilung der Sprachfamilien, und ein "Gebetomat" trägt 65 Gebete in 300 Sprachen vor. An den Wänden zu lesen gibt es viel, und via Kopfhörer kann man sich mittelhochdeutsche Gedichte oder Poetry-Slams anhören.
"Es fehlt am Willen"
Auf die Realisierung des eigentlichen Sprach-Museums, dessen Konzept im Landes-Projekt "Wahre Landschaft" ausgezeichnet wurde, werden Fellinger und sein Team aber wohl noch warten müssen. Denn laut einer Machbarkeitsstudie kostet dieser Museumsneubau 26 Millionen Euro zuzüglich 3,5 Mio. Euro jährlich für den Betrieb. "Es fehlt nicht am Geld, es fehlt am Willen", so Fellinger, der "endlich über Inhalte reden" will. Und zwar nicht nur mit den Subventionsgebern, sondern auch "mit einem Getränkehersteller und der EU." (APA)
(Quelle: salzburg24)