Lokalaugenschein in der Neuen Mittelschule Lehen in Salzburg: Zehn Burschen und Mädchen trainieren hochkonzentriert mit dem Boxtrainer Conny König an ihrer Beinarbeit, ihrer Schlagkraft und Koordination. "Und nebenbei lernen sie, mit ihren Aggressionen umzugehen, sich gegenseitig zu akzeptieren und in der Gruppe aufeinander zu achten", betonte Jugendreferentin Landesrätin Tina Widmann am Freitag.
Eigene Wut zu kontrollieren als Ziel
Die Kinder und Jugendlichen sind aus verschiedenen Einrichtungen und trainieren jeden Mittwoch von 17.00 bis 18.30 Uhr in der Turnhalle der Lehener Schule. "Das fokussierte Box-Training ist ideal, um sich auszupowern und die Energie kontrolliert mit gezielten Übungen zu steuern. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass die Jugendlichen stärker aus dem Training rauskommen, als sie reingehen", umreißt Conny König die Ziele des Boxtrainings.
Gerald Brandtner, der pädagogische Leiter des Projekts "Laureus Sport-Freunde", ergänzte: "Zu Beginn des Trainings haben wir in Einzelgesprächen mit den Mädchen und Burschen die Ziele der Jugendlichen, die sie sich selber für ihr Jahrestraining gesteckt haben, abgefragt. Ganz oben steht bei den meisten, dass sie sich selber mehr zutrauen wollen, dass sie mit der eigenen Wut besser umgehen möchten und lernen, Konflikte anzusprechen und konstruktiv auszutragen."
Erste Erfolge sind bereits sichtbar
Erste Erfolge im kombinierten Sport- und Sozialkompetenztraining sind bereits sichtbar. Die Jugendlichen lernen, nicht mehr mit großer Aggressivität auf kleine Konflikte zu reagieren oder ihre überschüssigen Energien gezielt einzusetzen und einen Sinn für die Gruppe und das Training in der Gruppe zu entwickeln. Über diese ersten Entwicklungsschritte haben sich auch Gregor Waidacher, Unternehmenssprecher von Mercedes-Benz Österreich, Träger des Projekts, und Landesrätin Widmann informiert. "Wenn man sieht, mit welchem Herzblut die Trainer und die Jugendlichen bei der Sache sind, wie sie motiviert und ernsthaft boxen und sich konzentrieren, dann spürt und weiß man, dass genau da investiert wird, wo es sein soll: direkt für die und bei den Jugendlichen – und das mit großer Nachhaltigkeit. Die Mädchen und Burschen profitieren enorm von diesen Trainings", betonte Widmann.
"Die Gruppen in Salzburg, Unken, Seekirchen und Bruck an der Glocknerstraße funktionieren gut. Die Jugendlichen bleiben wirklich bei der Sache und arbeiten an ihrer Entwicklung. Uns ist wichtig, hier 60 sozioökonomisch benachteiligten Jugendlichen im Alter von zehn bis 15 Jahren ein Jahr lang die Chance auf ein Sport- und Sozialkompetenztraining zu ermöglichen. Dass hier die Trainer, die Betreuer und Betreuerinnen der Wohngemeinschaften und die Jugendwohlfahrt des Landes gemeinsam gegenüber allen Herausforderungen an einem Strang ziehen, ist ein schöner Erfolg für dieses Projekt", so Gregor Waidacher.
Mit Laureus Selbstwertgefühl steigern
Das Ziel der Stiftung Laureus Sport for Good ist es, für möglichst viele Kinder in Deutschland und Österreich die Welt kontinuierlich ein kleines Stück besser zu gestalten. Mithilfe der Universalsprache Sport, gekoppelt mit sozialpädagogischer Unterstützung, wird den Kindern und Jugendlichen vermittelt, dass sie etwas Besonderes sind, ein Selbstwertgefühl haben und auf eine bessere Zukunft hoffen dürfen. Unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, sozialer Schicht oder gesundheitlichen Einschränkungen nehmen die Projektleiter und die prominenten Patinnen und Paten die Kinder an die Hand und begegnen mit ihnen gemeinsam den heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen. Ob Boxen, Tanzen oder Fußball: Die teilnehmenden Kinder entdecken ihre Talente und Fähigkeiten und entwickeln Werte wie Disziplin und Zielstrebigkeit – Eigenschaften, die ihnen auch im alltäglichen Leben weiterhelfen.
(Quelle: salzburg24)