Bei der am Dienstag entdeckten Leiche handelt es sich laut Polizei um den 73-jährigen Pensionisten, der alleine in dem Haus in der kleinen Siedlung in Mattsee gewohnt hatte. Nachbarn und die Ex-Frau des Pensionisten schlugen Alarm nachdem sie den Mann über längere Zeit nicht mehr gesehen hatten. Einen längeren Urlaub hatte er ihnen gegenüber zuvor immer angekündigt.
Leiche in Müllsäcke und Leintuch gepackt
Bei der Nachschau in Haus und Garten entdeckten Polizisten am Dienstag schließlich die Leiche des Mannes. Sie befand sich in einem Müllcontainer und war in Kunststoffplanen und Säcken sowie einem Leintuch eingewickelt. Wie lange der Pensionist schon dort lag, konnte die Polizei am Mittwoch noch nicht sagen. Die Spurensicherung war am Dienstag vor Ort, weitere Anrainer wurden von der Polizei befragt.
Salzburg24
Frau immer wieder in Haus in Mattsee gesehen
Am Nachmittag wurde eine Frau in Oberösterreich festgenommen, offenbar wegen eines anderen Deliktes, wie es zunächst hieß. Bei der Frau handelt es sich um jene 59-jährige Deutsche, die zuvor von Nachbarn immer wieder bei dem Wohnhaus des Toten gesehen und angetroffen worden. Sie wurde unter anderem dabei beobachtet, wie sie Gegenstände aus dem Haus entfernte. Sie gab an, dass ihr Bekannter im Krankenhaus sei und sie sich in der Zeit um das Haus kümmere und die Garage ausräume. Das Opfer dürfte die Frau gekannt haben. Beide wurden vor wenigen Wochen gemeinsam gesehen. In welcher Beziehung die 59-Jährige zu dem Pensionisten genau stand und seit wann sich die beiden kannten, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.
Todesursache noch unklar
Bei der ersten Vernehmung gab sie laut Polizei an, dass sie dem 73-Jährigen mehrere Schlaftabletten gegeben hätte, die dieser zusammen mit einem potenzfördernden Mittel eingenommen hätte und er dann am nächsten Tag tot im Bett lag. Bei der gerichtlich angeordneten Obduktion im Gerichtsmedizinischen Institut konnte aufgrund des erheblich fortgeschrittenen Verwesungszustandes der Leiche vorerst keine anatomisch pathologische Todesursache festgestellt werden. Das Ergebnis der toxikologischen Untersuchungen steht noch aus. Die könne bis zu mehreren Wochen dauern, bestätigt Polizeipressesprecher Michael Rauch auf Anfrage von SALZBURG24. Der Todeszeitpunkt dürfte Anfang Juni sein.
Die Festgenommene, gegen die in Deutschland drei nationale Haftbefehle wegen Eigentumsdelikten, unter anderem Betrugs bestehen, wurde vorerst in das Polizeianhaltezentrum gebracht und in Folge in die Justizanstalt Puch-Urstein eingeliefert. Das Landeskriminalamt führt die Ermittlungen wegen des Verdachts des Mordes.
Mordverdacht in Mattsee: Viele Fragen offen
Was die Frau über die Zeit nach dem Leichenfund aussagte, wollte Rausch unter Berufung auf die noch laufenden Ermittlungen nicht sagen. Auch die Art der Gegenstände, die aus dem Haus entfernt wurden, oder nähere Einzelheiten zum Tatort nannte er nicht. Am Mittwoch soll die Tatverdächtige noch einmal einvernommen werden, auch Nachbarn und Zeugen würden erneut befragt, so Rausch.
Gibt es Komplizen oder Mitwisser?
Ob es einen Komplizen oder Mitwisser gibt, ist bis dato noch Gegenstand der Ermittlungen. Laut aktuellem Ermittlungsstand können man dies weder bestätigen noch dementieren, erklärt der Polizeisprecher am Mittwoch gegenüber SALZBURG24.
Wie Nachbarn berichten, wurde ein bislang noch unbekannter Mann zumindest zwei Mal gemeinsam mit der 59-Jährigen im Garten des Hauses gesehen. Um wen es sich hier handelt ist noch völlig unbekannt.
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(Quelle: salzburg24)