Flachgau

Nach Bankraub im Flachgau: Täter gesteht auch Überfall in Tirol

Veröffentlicht: 26. Jänner 2012 10:34 Uhr
Einen Tag nach dem Überfall auf die Raika St. Georgen im nördlichen Flachgau, der schon nach wenigen Stunden geklärt war, war die Polizei am Donnerstag voll des Lobes für den Bankdirektor, der durch seine Verfolgung des Täters maßgeblich an dessen Festnahme beteiligt war. Zudem gestand der 70-Jährige auch einen Überfall in Tirol.
Der Räuber verließ nämlich wegen der Verfolgung den geplanten Fluchtweg und verirrte sich in der Folge in die Seitenstraßen und Feldwege des Innviertels. Der 70-Jährige hatte wenige Minuten vor 12.00 Uhr das Geldinstitut betreten, hielt in der Jackentasche eine Pistole oder streckte den Zeigefinger aus und legte einen Zettel auf das Kassenpult, auf dem er schriftlich 50.000 Euro forderte. Und um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, stellte er eine "Bombe" neben sich, die er nach dem Überfall wieder mitnahm. Diese stellte sich als Plastikschachtel mit einer Eieruhr heraus, aus der ein paar Drähte herausschauten, so Polizei-Sprecher Anton Schentz. Die Bankangestellte stopfte in der Folge Geldscheine in den vom Räuber mitgebrachten Rucksack, und wenig später war der Deutsche auch schon wieder weg.

Bankraub: Bankdirektor fährt Täter hinterher

Der Bankdirektor lief dem Täter hinterher und beobachtete, wie dieser in einen schwarzen Ford Fiesta einstieg. Genau in diesem Augenblick kam ein Bekannter des Filialleiters mit dem Auto vorbei. Er hielt ihn an, stieg ein, und gemeinsam nahmen sie die Verfolgung auf. Das bemerkte der 70-Jährige, der deshalb nicht wie geplant Richtung Tittmoning fuhr, wo er zurück nach Deutschland wollte, sondern sein Fahrzeug Richtung St. Pantaleon ins oberösterreichische Innviertel steuerte. Der Bankdirektor verlor zwar kurz darauf das Fluchtauto aus den Augen, doch er konnte der Polizei zumindest die genauen Angaben zu Wagen und Fluchtrichtung nennen.

Räuber verliert auf den Straßen Braunaus die Orientierung

Der Deutsche geriet indes auf Seitenstraßen und verlor nach und nach vollkommen die Orientierung. Außerdem wurde er durch die Fahndung der Polizei, die auch einen Hubschrauber einsetzte, richtiggehend zermürbt. Da die Exekutive aber davon ausging, dass der Mann bewaffnet ist, mussten die Beamten äußerst sensibel vorgehen. Nach rund vier Stunden wurde das Auto schließlich im Ortsgebiet von Eggelsberg angehalten und der 70-Jährige festgenommen.

Polizei lobt Bankdirektor

Die Beute, die deutlich geringer als gefordert ausgefallen war, konnte im Fahrzeug sichergestellt werden. Eine Waffe wurde allerdings nicht gefunden. Zum genauen Motiv konnte Schentz am Donnerstagvormittag noch keine Angaben machen. Dafür lobte er das Verhalten des Bankdirektors: Dieser habe sich nicht wie ein Rambo in Szene gesetzt, sondern in sicherem Abstand die Verfolgung aufgenommen und der
Polizei so wichtige Hinweise geben können. "Genau so wünscht es sich die Polizei."

70-Jähriger verübte auch Bankraub in Tirol

Im Zuge der Vernehmungen des mutmaßlichen Bankräubers von St. Georgen im Salzburger Flachgau hat dieser auch noch einen zweiten Überfall auf die Sparkasse in Walchsee im Tiroler Bezirk Kufstein am 16. Dezember des Vorjahres gestanden. "Wir haben ihm Bilder aus der Überwachungskamera vorgehalten, da hat er die Tat dann auch gleich zugegeben", so Polizei-Sprecher Anton Schentz.Laut diesen Bildern hat der 70-jährige Deutsche bei beiden Überfällen dieselbe weiße Jacke und auch dieselbe schwarze Haube getragen. Beide Male legte er auch Zettel auf die Kassenpulte, allerdings mit sehr unterschiedlichen Aufschriften: "Kein Scheiß, alles Bargeld her", stand laut Tiroler Tageszeitung auf jenem in Walchsee, im Salzburger Flachgau zeigte er sich dann schon vornehmer, aber auch konkreter: "50.000". (APA)

(Quelle: salzburg24)

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