Wer kein eigenes Auto besitzt, aber trotzdem hin und wieder einen Pkw nutzen will, kann auf Carsharing setzen. Die Fahrzeuge werden vorab für einen bestimmten Zeitraum gebucht und schon kann es losgehen. Geschont wird nicht nur das eigene Geldbörserl, weil Kosten für Versicherung, Reparaturen und Co wegfallen, sondern auch die Umwelt soll profitieren. Im Flachgau gibt es ab 5. Mai mit Caruso einen neuen Anbieter, der bereits 65 Fahrzeuge in Vorarlberg zur Verfügung stellt.
E-Autos u.a. in Seekirchen, Thalgau und Grödig
Elf E-Autos stehen künftig in den Gemeinden Seekirchen, Eugendorf, Henndorf, Thalgau und Grödig in den Startlöchern. Auch Mondsee im benachbarten Oberösterreich wird abgedeckt, erklärt Geschäftsführer Niko Fischer im SALZBURG24-Interview am Dienstag. Fast alle dieser Gemeinden – mit Ausnahme von Grödig – haben Carsharing bislang über s.mobil angeboten. Nach 13 Jahren stellt der ehrenamtliche Verein nun aber die Arbeit ein, heißt es auf der Homepage. Mit fünf weiteren Salzburger Kommunen kläre Caruso eine mögliche Übernahme des Carsharings gerade noch ab. Aber wie funktioniert das Ganze überhaupt?
Wie funktioniert Carsharing?
Wer ein Auto nutzen will, lädt sich zuerst die App aufs Handy. Dort findet die Registrierung statt. Dann wird der Führerschein hochgeladen und automatisch geprüft. Sobald die Kreditkarte hinterlegt ist, werden die Nutzer:innen freigeschalten. „Dann können sie rund um die Uhr alle Autos über das Handy buchen.“ Aufgesperrt werden die Fahrzeuge per Handy-App. Der Schlüssel liegt in den Handschuhfächern. Beim Zurückbringen wird der Pkw über die App wieder geschlossen.
„Die Autos haben in den Gemeinden eine fixe Station mit reserviertem Parkplatz und Ladestation. Nach der Reservierung müssen sie an ihren Ursprungsort zurückgebracht werden.“ Nach 24 Stunden kommt die Abrechnung automatisch. Bei Caruso ist die maximale Buchungszeit auf 72 Stunden begrenzt. Die Lenkerinnen und Lenker können zwischen drei verschiedenen Tarifen wählen – je nachdem, wie oft sie mit den Autos unterwegs sind. So kann etwa ausgewählt werden, ob man eine monatliche Gebühr zahlen oder die Fahrten einzeln abrechnen will.
Sollte man einen Unfall haben oder einen Schaden am Wagen anrichten, liege der maximale Selbstbehalt bei 900 Euro. Alle Autos hätten eine Vollkasko-Versicherung. Schäden können per App beschrieben und mit Fotos dokumentiert werden. Die Erfahrung in Vorarlberg zeige, dass das Alter derjenigen, die Carsharing nutzen, zwischen 18 und 60 Jahren liegt. 65 Prozent der Fahrten würden zu privaten Zwecken erfolgen, 35 Prozent dienstlich. Wie das Angebot im Flachgau angenommen wird, zeigt sich ab Mai.
Caruso will auch in Salzburg-Stadt Fuß fassen
Fischer schielt jedenfalls schon jetzt auf den Markt in der Stadt Salzburg. Das letzte Wort ist allerdings noch lange nicht gesprochen. „Die Stadt hat geplant, eine Ausschreibung zu machen. Anbieter können sich dann bewerben.“ Wann es genau so weit sein wird, ist bislang noch nicht bekannt. „Wir hoffen, dass es im nächsten Jahr passiert.“
Konkurrenz gibt es auf jeden Fall. Ein sogenannter Mobility Point der Firma „Family of Power“ befindet sich bereits in der Friedrich-Inhauser-Straße im Stadtteil Aigen. Dort sind zwei E-Autos stationiert. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit dem Land und dem Verkehrsverbund ein flächendeckendes System zu schaffen, welches der Bevölkerung die Nutzung der Mobilitätsdienstleistungen in der ganzen Stadt erlaubt“, hatte Vizebürgermeister Florian Kreibich (ÖVP) vor etwas mehr als einem Jahr in einer Aussendung angekündigt. Die Carsharing-Fahrzeuge hätten etwa 110 Buchungen pro Monat. Neben den beiden Autos in der Landeshauptstadt bietet das Unternehmen Fahrzeuge in Hallein (Tennengau) oder Anif (Flachgau) an.
Weitere Carsharing-Standorte
Die ÖBB haben ebenfalls ein Carsharing-Angebot. „Rail and Drive“-Standorte gibt es beim Salzburger Hauptbahnhof und in Bischofshofen (Pongau). Weitere Autos, die im Bundesland „geteilt“ werden, gibt es zum Beispiel im Pongau bei der Alpentherme in Gastein, beim Kur- und Tourismusverband, bei der Schlossalmbahn und bei Winkler`s Gipfelblick Chalet in Bad Hofgastein oder bei den Autohäusern Vierthaler in Bischofshofen und St. Johann.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Carsharing gemacht? Nutzt ihr bereits ein Angebot? Und was wünscht ihr euch in eurer Gemeinde? Tauscht euch gerne in den Kommentaren aus!
(Quelle: salzburg24)