Österreichs beste Biersommeliers bereiten sich aktuell in Obertrum auf die WM vor, die am Sonntag in München stattfindet. Im SALZBURG24-Gespräch berichten die Bier-Fans über ihre Leidenschaft.
Christoph Laimer
Insgesamt treten 81 Biersommeliers aus 18 Nationen gegeneinander an. Darunter sind auch Länder wie Brasilien, Kanada oder auch Südkorea. Die österreichischen Teilnehmenden gehen mit großer Vorfreude in die Weltmeisterschaft.
Österreichische Biersommeliers auf Trainingslager
Aktuell befinden sich die rot-weiß-roten Biersommeliers auf Trainingslager in der Bierakademie Kiesbye in Obertrum im Flachgau. „Wir wissen was uns erwartet, da werden die Kriterien vorab ausgeschrieben", erklärt der zweifache Staatsmeister Michael Kolarik-Leingartner. "Zur Vorbereitung muss man sich in den existierenden Stilbeschreibungen, die es bei Bieren gibt, einlesen. Damit man überhaupt weiß nach was man beim Tasting suchen muss. „Beim Bier ist es wie in der Küche: Wenn viel gewürzt ist, schmeckt es intensiver.“
Die 5. Österreichischen Staatsmeisterschaften der Sommeliers für Bier gingen heute im Salzburger Obertrum (Flachgau) über die Bühne. Die besten zehn Bewerber qualifizierten sich für die WM im …
Modus der Weltmeisterschaft
Alle zwei Jahre findet ein Großereignis wie dieses statt. Die letzte Weltmeisterschaft in Italien entschied die Deutsche Elisa Raus für sich. „Bei dem Bewerb sind in der Vorausscheidung drei Kategorien zu meistern: Bierstile und Bierfehler verkosten, sowie ein schriftlicher Test“, beschreibt Oliver Klamminger gegenüber SALZBURG24. „Daraus qualifizieren sich die acht Besten für das Finale. Diese müssen dann auf der Bühne ein Bier präsentieren, das sie nicht kennen. Dazu müssen die wichtigsten Fakten zum Bier präsentiert werden, wie etwa die Geschichte oder der Bierstil“, so Klamminger.
Ziel ist Finale
Der Schritt ins Finale wird von den Teilnehmenden als Ziel für die WM definiert. „Das erste Ziel war einmal zur WM zu kommen und teilnehmen zu dürfen, man muss sich über die Staatsmeisterschaften qualifizieren. Das Ziel bei der WM soll für jeden der Finaleinzug sein“, so der Wiener Michael Kolarik-Leingartner.
Faszination für Bier
Eines ist klar, wenn man bei dieser Weltmeisterschaft teilnimmt, muss man ein großer Bier-Fan sein. So zum Beispiel auch der Vorarlberger Markus Rüf der seinen eigentlichen Beruf als Informatiker auch nach dem Bier ausgerichtet hat. „Ich habe jetzt diese Bierliebe zum Beruf gemacht. Ich bin immer noch Informatiker, aber jetzt in der Brauerei. Für mich ist es die Vielfalt, ich bin auch noch Wein-Sommelier und Käse-Sommelier". Zusätzlich sei es ein gutes Gegengewicht zur Informatik. "Die Gelassenheit und der Genuss steht hierbei im Vordergrund“, beschreibt Rüf im Gespräch mit S24.
Kein Hobby, sondern eine Leidenschaft
„Eigentlich sollte der Biersommelier auch wirklich in der Praxis arbeiten und dem Gast ein gutes Bier empfehlen können oder wenigstens wissen, was die Unterschiede sind. Ich würde es gar nicht als Hobby bezeichnen, sondern fast jeder in unserem Team arbeitet in diesem Sektor“, erklärt Klamminger gegenüber S24. „Wenn du einmal von dem Thema Bier und der Vielfalt infiziert bist, dann findest du das einfach cool. Bier ist in Österreich auch extrem emotional und leidenschaftlich, fast jeder hat irgendwie einen Bezug zum Bier.“
Unserem SALZBURG24-Kollegen und gleichzeitig einzigen Vertreter aus Salzburg, Oliver Klamminger, wünschen wir natürlich alles Gute und viel Glück bei der WM.
Bier-Sommelier Ausbildung hat Ursprung in Salzburg
2003 entwickelte Axel Kiesbye die Biersommelier-Ausbildung, die nun internationalen Stellenwert genießt. Später eröffnete er in Obertrum das Bierkulturhaus, wo jetzt Kurse für den Biersommelier und ähnliches angeboten wird. „Zu Beginn war man in der Bierbrau-Community noch relativ skeptisch. Mittlerweile wurden schon rund 2.000 Biersommeliers ausgebildet“, sagt Axel Kiesbye zu SALZBURG24.
Obertrum am See, Anthering, Bergheim, Salzburg, Grödig, Henndorf am Wallersee, Lamprechtshausen, Oberndorf bei Salzburg, Hof bei Salzburg, Thalgau, Schleedorf