"Die Insolvenzursachen liegen in einer allfälligen Veruntreuung von Geldern in Höhe von rund 2,8 Mio. Euro", informierte der Österreichische Verband Creditreform. Die Passiva würden rund 1,04 Mio. Euro betragen, hieß es. Von dem Konkurs betroffen sind 28 Dienstnehmer und über 70 Gläubiger. Das Unternehmen mit Sitz in Salzburg-Bergheim, das 1997 gegründet wurde und sich mit Fotografie und Werbegrafik beschäftigt, soll geschlossen und liquidiert werden.
Buchhalterin trieb Firma in Ruin
Die Geschäftsführung führt die nunmehrige wirtschaftliche Situation des Unternehmens im Wesentlichen auf diverse strafrechtliche Tatbestände von einer bekannten Täterin und möglicherweise auch weiteren unbekannten Tätern zurück. Wie berichtet hat die 49-jährige Buchhalterin der Salzburger Firma rund 2,8 Millionen Euro abgezwackt. So dürfte es offenbar eine doppelte Buchführung gegeben haben.
Firma hatte positiv gewirtschaftet
Trotz positiver Ergebnisse in den letzten Jahren war es angeblich durch die Berichterstattung in den vergangenen Monaten nicht mehr möglich, einen Investor zu finden oder das Unternehmen zu sanieren." Die Gläubigerversammlung ist für 10. Juli anberaumt, erst danach könne der genaue Schuldenstand bekannt gegeben werden, hieß es.
Laut dem Kreditschutzverband von 1870 betragen die Passiva rund 4,5 Mio. Euro, die Aktiva seien nicht bekannt. "Die Gesellschaft wird aufgrund der fristlosen Entlassung des Geschäftsführers zur Zeit von den beiden Gesellschaftern geführt."
Bis zu 80.000 Euro pro Monat abgezweigt
Die Werbeagentur hat bei der Staatsanwaltschaft Salzburg mittlerweile eine Sachverhaltsdarstellung über den Betrugsverdacht eingebracht. "Die Sachverhaltsdarstellung ist am 30. April eingelangt. Diese wird nun geprüft. Dann werden wir sehen, welche weiteren Schritte zu veranlassen sind", erklärte Staatsanwaltschafts-Sprecher Marcus Neher am Dienstag auf Anfrage der APA. Der Firmengründer, ein Fotograf, hatte Mitte April gegenüber Medien erklärt, dass die freischaffende Buchhalterin (49), eine deutsche Staatsbürgerin, über mehrere Jahre hindurch hohe Geldbeträge abgezweigt habe. In wirtschaftlich starken Monaten sollen es bis zu 80.000 Euro gewesen sein.
Mit Geld Luxusleben finanziert
Die Buchhalterin mit deutschem Pass dürfte mit dem Geld gut gelebt haben. Ihren feudalen Lebensstil damit gerechtfertigt, dass ihr Vater das Patent der Spalt-Tablette besessen habe und sie jeden Monat Geld aus einer Stiftung bekomme, berichteten deute Medien. Die Frau habe in Salzburg ein Luxusappartement bewohnt. Um Firmengeld der Salzburger Agentur abzweigen zu können, soll sie beispielsweise auf einer vom Firmenchef unterschriebenen Barauszahlung von 1.000 Euro die Ziffer drei davor gesetzt und dann 31.000 Euro abgehoben haben. Die Differenz von 30.000 Euro soll in ihre eigene Tasche geflossen sein. Ein anderes Mal habe sie eine Designer-Couch und andere Möbel für 24.000 Euro auf Firmenkosten geordert.
(APA/SALZBURG24)
(Quelle: salzburg24)