Eine Fahrt zum Arzt, ein Einkauf oder Einsamkeit: Das tägliche Leben birgt besonders für ältere Menschen oft eine Vielzahl an Herausforderungen. Mit einer neuen Freiwilligenbörse will man in Seekirchen (Flachgau) genau hier ansetzen – und zwar möglichst unkompliziert und niederschwellig, wie Organisatorin Daniela Mayr vom Sozialen Hilfsdienst am Dienstag im SALZBURG24-Gespräch erklärt. Sie vermittelt zwischen Hilfesuchenden und Helferinnen und Helfern.
Erstes "Paar" durch Freiwilligenbörse gefunden
Das erste „Paar“ habe sich bereits gefunden, freut sich die 39-Jährige. „Der Herr ist in Pension gegangen und seither eher alleine. Ich habe eine Dame gefunden und die beiden haben sich kennengelernt. Sie besucht ihn jetzt regelmäßig und sie gehen spazieren, auf einen Kaffee oder einfach auf ein Pläuschchen. Im besten Fall entstehen dadurch sogar Freundschaften.“
Seekirchner Vereine helfen mit
Vorerst deckt die Freiwilligenbörse drei Bereiche ab. Neben Besuchen gibt es auch Fahrdienste – zum Beispiel zum Arzt, in die Apotheke oder zum Einkaufen – und Angebote für Nachbarschaftshilfe. Dabei sollen auch die örtlichen Vereine eingebunden werden. Feuerwehr und Fußballmannschaft hätten zum Beispiel schon ihre Unterstützung angeboten, wenn im Winter zum Beispiel Schnee geräumt werden muss oder größere Arbeiten anfallen.
Das Interesse sei jedenfalls groß, berichtet die Seekirchnerin. „Viele Dinge kann man mit Organisationen wie dem Hilfswerk oder der Caritas nicht abdecken. Manche kann man zum Beispiel erst ab einer gewissen Pflegestufe rufen. Außerdem ist das häufig eine Kostenfrage.“ Die Dienste der Freiwilligenbörse sind kostenlos.
Infos zur Freiwilligenbörse Seekirchen
Auch Angehörige, die jemanden pflegen und sich mit anderen austauschen wollen, sollen an entsprechende Anlaufstellen vermittelt werden. „Sie sind manchmal ziemlich ausgelaugt und haben einfach keine Energie mehr.“ In manchen Fällen sei schon ein Telefonat ausreichend, damit die Menschen ihre Sorgen loswerden können. „Das sind Kleinigkeiten, die kann man nirgendwo buchen oder kaufen kann.“ Gerade in herausfordernden Zeiten und bei begrenzten Plätzen im Seniorenwohnhaus sei Unterstützung gefragt. Jetzt, wo das Projekt noch in den Kinderschuhen steckt, hat Mayr mit der Organisation zwar noch ordentlich zu tun, sagt sie. Künftig sollen die Hilfsarbeiten den Freiwilligen dafür aber umso leichter von der Hand gehen und „in ihre Lebenslage passen“.
Das Modell könnte auch von anderen Salzburger Gemeinden übernommen werden: Oberndorf (Flachgau) habe sich bereits über das Konzept informiert, so Mayr. Was haltet ihr von der Idee? Wünscht ihr euch auch eine Freiwilligenbörse in eurer Gemeinde oder gibt es ein solches Angebot schon?
(Quelle: salzburg24)