Zwischenstopp

Sinti und Roma machen am Grödiger Stadion-Parkplatz Halt

Eine größere Gruppe des fahrenden Volks legt in Grödig beim Stadion-Parkplatz einen Zwischenstopp ein.
Veröffentlicht: 29. Februar 2024 11:30 Uhr
Eine größere Gruppe der Sinti und Roma hat sich in Grödig beim Parkplatz des Fußballstadions niedergelassen. In zwei Wochen würden sie laut Bürgermeister Schober weiterziehen. Nach Beschwerden aus der Bevölkerung fordert der Ortschef einen runden Tisch.
Moni Gaudreau

Einige Sinti und Roma machen derzeit in Grödig (Flachgau) Halt. Zwischen 30 und 40 Wohnwagen stehen seit vergangener Woche auf dem Parkplatz des Fußballstadions. „Wie viele Personen es sind, können wir nicht sagen“, meint Bürgermeister Herbert Schober (parteilos) auf SALZBURG24-Anfrage am Donnerstag. Zwei weitere Wochen würde die Gruppe noch in Grödig bleiben, so Schober.

Bürger:innen beschweren sich beim Ortschef

Manche Bürgerinnen und Bürger sollen sich beim Bürgermeister beschwert haben. Sinti und Roma hätten ihnen Dienstleistungen wie zum Beispiel Fassadenreinigungen angeboten. „Sie läuten an und beginnen ohne Einverständnis mit der Reinigung. Das löst bei den Einwohnern und Einwohnerinnen Unbehagen aus“, erläutert Schober. Ein weiterer Sorgenpunkt sei die vermehrte Müllproduktion. Mittlerweile steht ein Container für Abfall am Parkplatz.

Auf Anfrage des Bürgermeisters würde die Polizei verschärft Kontrollen durchführen. Bislang habe es keine Auffälligkeiten auf Vergehen beim Stadion-Parkplatz in Grödig gegeben.

Sinti und Roma sind verfassungsrechtlich geschützt

Die Gemeinde Grödig sei laut Angaben des Bürgermeisters Grundeigentümer des Stadion-Parkplatzes. Rechtlich könne sie gegen die Sinti und Roma wenig tun. „Eine Besitzstörungsklage bringt wenig. Es gibt keinen offiziellen Wohnsitz und somit keine Daten für eine Anzeige – und bis wir alles erhoben hätten, sind sie bereits weitergereist“, erklärt der Ortschef. Außerdem genießen Sinti und Roma verfassungsrechtlich einen besonderen Schutz und dürfen als Minderheit nicht vertrieben werden.


​Grödig fordert runden Tisch

Einige Sinti und Roma sollen sich bereits im Vorjahr in Grödig niedergelassen haben. „So viele wie jetzt waren aber noch nie da“, meint Schober und fordert einen runden Tisch, um die Haltemöglichkeiten für die Gruppen zu diskutieren. Die Gemeindevertretung organisiere derzeit einen Termin für einen „runden Tisch“ mit Land, Bezirkshauptmannschaft, Polizei und Gemeinden.

Was ist der Unterschied zwischen Roma und Sinti?

"Sinti" sind die in Mitteleuropa beheimateten Angehörigen der Minderheit. "Roma" sind jene mit ost- bzw. süd-osteuropäischer Herkunft. Die Volksgruppe der Roma in Österreich ist seit 1993 vom Staat Österreich anerkannt. In Österreich leben sowohl Sinti als auch Roma, daher werde die Bezeichnung "Sinti und Roma" bevorzugt.

Oft verdienen sie durch Handel, Handwerk oder Unterhaltung ihren Lebensunterhalt. Sie haben eigene kulturelle Traditionen und Sprachen, sind jedoch oft Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt. Trotz ihres Beitrags zur kulturellen Vielfalt werden sie in vielen Gesellschaften stigmatisiert und haben Schwierigkeiten beim Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. Dennoch gibt es Bemühungen, ihre Rechte anzuerkennen und Programme zur Integration anzubieten.

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Eine größere Gruppe des fahrenden Volks legt in Grödig beim Stadion-Parkplatz einen Zwischenstopp ein.
Eine größere Gruppe des fahrenden Volks legt in Grödig beim Stadion-Parkplatz einen Zwischenstopp ein.
Eine größere Gruppe des fahrenden Volks legt in Grödig beim Stadion-Parkplatz einen Zwischenstopp ein.
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Eine größere Gruppe des fahrenden Volks legt in Grödig beim Stadion-Parkplatz einen Zwischenstopp ein.

(Quelle: salzburg24)

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