Seit 20 Jahren wird an einer Lösung für den Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke gebastelt. Das neue Großprojekt, welches im Köstendorfer Festsaal von den ÖBB präsentiert wurde, sieht eine 21,3 Kilometer lange Neubaustrecke zwischen Salzburg-Kasern und Köstendorf vor.
Hochleistungsstrecke soll 2,3 Milliarden Euro kosten
Für das Mega-Industrie-Projekt wird nach derzeitigem Stand mit rund 2,3 Milliarden Euro gerechnet. Alleine die Planung soll 36 Millionen verschlingen. Herzstück ist dabei ein 16,5 Kilometer langer Tunnel mit zwei eingleisigen Röhren, der die Gemeinden Köstendorf, Seekirchen, Hallwang und Elixhausen unterfährt.
Köstendorf: Betroffenheit bis hin zur Hoffnung
Die Dauer der Baustelle wird von ÖBB-Sprecher Robert Mosser im Gespräch mit SALZBURG24 zwischen zehn und 15 Jahren betragen. "Wir wollen vor der Einreichung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) den Dialog zu den Bürgern verstärken", erklärt Mosser das Ziel des Informationsabends. In diesem Zeitraum wird ein Teil von Köstendorf zum Industriegelände avancieren. "Die größte Angst bei den Bürgern besteht in puncto Bauzeit und Lärm. Zudem herrscht bei den Landwirten eine gewisse Betroffenheit, dass sie während dieser Zeit nicht ihren Betrieb ordnungsgemäß am Leben halten können", erklärt Köstendorf-Bürgermeister Wolfgang Wagner (ÖVP).
Generell überwiege in Köstendorf jedoch die Hoffnung auf eine verbesserte Anbindung: "Mit der Lösung, dass fast alles unterirdisch verbaut sein wird, verbessern und werten wir unseren Nahverkehr enorm auf. Wenn wir die Zukunft jetzt nicht mitgestalten, dann wird die Gemeinde Köstendorf immer in der Vergangenheit bleiben", sagte Wagner, den es besonders gefreut hat, dass sich die Jugend so stark an den konstruktiven Diskussion beteiligt habe.
Seekirchen bevorzugt unterirdische Lösung
Einen ähnlichen Standpunkt vertritt auch Seekirchens Bürgermeisterin Monika Schwaiger (ÖVP): "Dass in Seekirchen alles unterirdisch verbaut sein wird, ist für die Gemeinde ein riesiger Erfolg. Mit der Tunnel-Lösung, die wir bereits 2013 erringen konnten, sind wir sehr zufrieden. Unser Hauptaugenmerk liegt darin, dass der Bau möglichst schonend für die Anrainer erfolgt." Hingegen sieht Schwaiger die Lösung mit dem Mega-Förderband für die vier Millionen Kubikmeter Schutt problematisch. "Die fünf Kilometer langen Förderbänder nach Lochen sind sicherlich eine Dauer-Lärmbelastung für die Anrainer. Wünschenswert wäre ein Abtransport über die Schienen."
Am Mittwoch folgt im Kulturzentrum Hallwang um 15 bzw. 19 Uhr ein weiterer Info-Abend.
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(Quelle: salzburg24)