Flachgau

Tempo 80 kommt ab Mittwoch

Tempo 80 soll auf der Stadtautobahn nur dann gelten, wenn die Luftqualität dies erfordert.
Veröffentlicht: 02. März 2015 12:32 Uhr
Jetzt ist es fix: Am Montagnachmittag wurde die Einführung des Tempo-80-Limits auf der Stadtautobahn in Salzburg für Mittwoch anberaumt. Auch die Position der Radargeräte ist bereits bekannt.

Vor rund einem Jahr startete in Salzburg der umstrittene Testbetrieb. Nachdem die Errichtung der Überkopfanzeigen auf der Westautobahn im Bereich zwischen Knoten Walserberg und Salzburg Nord abgeschlossen ist, kann nun die flexible Temporegelung 80/100 in Betrieb gehen. Ab Mittwoch wird auf dem zehn Kilometer langen Abschnitt der A1 größtenteils Tempo 80 gelten.

Einfachste Lösung zur Schadstoffreduktion

Mit der Temporegelung werde Salzburg die Luftschadstoffe und auch die Lärmemissionen deutlich reduzieren können, begründete Rössler: "Gleichzeitig ist dies das gelindeste Mittel, ohne Sperren für Fahrzeugklassen oder Tages- bzw. Nachtzeiten anwenden zu müssen." Mit durchschnittlich 100.000 Fahrzeugen pro Tag zählt die Westautobahn in diesem Bereich zu den verkehrsstärksten Autobahnabschnitten in Österreich. Während eines Probebetriebs im vergangenen Jahr wurden die Schadstoffe um sechs bis sieben Prozent reduziert, sagte Rössler.

Tempo 80 nur bei schlechten Luftwerten

Tempo 80 wird auf der A1 nicht, wie anfangs vorgeschlagen, dauerhaft gelten, sondern nur dann, wenn die Luftqualität dies erfordert. Eine schadstoffgesteuerte Verkehrsbeeinflussungsanlage errechnet das jeweils gültige Tempolimit aus der Anzahl der Fahrzeuge, ihrer durchschnittlichen Geschwindigkeit sowie der Schadstoffbelastung an der Luftgütemessstation beim Stadion Wals-Siezenheim. Zusätzlich fließt noch die Wetterprognose für die folgenden Stunden in die Berechnung ein. Wenn der Beitrag der Pkw und leichten Nutzfahrzeuge an der Schadstoffbelastung einen gewissen Schwellenwert überschreitet, wird automatisch der 80er aktiviert, um die Schadstoffe zu reduzieren. Schaltungswechsel zwischen Tempo 100 und 80 gibt es maximal einmal pro Stunde. Um das jeweils geltende Tempolimit anzuzeigen, wurden auf der Westautobahn in diesem Bereich Überkopfanzeigen installiert.

Im Gegensatz zu Feinstaub sind Stickstoffoxide schlecht wasserlöslich, daher kann auch bei Regenwetter die niedrigere Geschwindigkeit angezeigt werden. Die häufigste Schaltung von Tempo 80 wird übrigens, das zeigen die Erfahrungen an der Tauernautobahn, im Frühverkehr und am späten Nachmittag zu erwarten sein. Auch die Schaltdauer wird so wie an der A10 etwa 45 Prozent Tempo 100 und 55 Prozent Tempo 80 sein, informiert das Land am Montagnachmittag in einer Aussendung.

Hier stehen die Radargeräte:

Kontrolliert wird das Tempolimit natürlich auch. Bürgermeister Heinz Schaden hat im Stellenplan für das Jahr 2015 zwei zusätzliche Strafamts-Dienstposten vorgesehen. Daneben hat sich das Strafamt auch in seinem IT-Equipment auf den Tempo-80-Dauerbetrieb eingestellt, um die Radarstrafen automatisiert abarbeiten zu können. Die Verkehrsüberwachung bei der Autobahn selbst erfolgt an drei Stellen: Ein Radargerät soll in Fahrtrichtung München vor dem Knoten Salzburg aufgestellt werden, zwei weitere befinden sich beim Walserberg in beide Fahrtrichtungen. Funktionieren sollen dabei allerdings immer nur zwei Geräte. „Die Polizei wird das Tempolimit wahrscheinlich auch mit mobilen Geräten überwachen“, so Tschandl. Auf unserer Facebook-Site findet ihr täglich die aktuellen Blitzer.

FPÖ ortet "Abzocke" und "Prestigeprojekt"

Als "reine Abzocke", "größten Unfug" und "Schikane für die Autofahrer" hat die FPÖ das flexible Tempolimit auf der A1 bei Salzburg ab 4. März bezeichnet. "Wir verlangen einen jährlichen Bericht von der Landesregierung, ob durch das Tempolimit eine Verbesserung bei den Schadstoffen eintritt", erklärte am Montag die freiheitliche Landtagsabgeordnete Marlies Steiner-Wieser.

Das Tempolimit sei im Großen und Ganzen nur ein Prestigeprojekt von Umweltreferentin Rössler, damit sie nach einer bald fast zweijährigen Regierungsbeteiligung ihrer Parteibasis ein Ergebnis vorweisen könne, ätzte Steiner-Wieser. Denn die größte Umweltbelastung im Bereich der Autobahn würde nicht von den Pkw ausgehen, sondern unter anderem von Lastwagen, die bereits jetzt nur 80 km/h fahren dürften. Untersuchungen des ÖAMTC hätten schon vor längerer Zeit auf die fragliche Entlastung der Umwelt durch ein Tempolimit hingewiesen, gab die Landtagsabgeordnete zu bedenken.

Schon die Testphase habe gezeigt, dass das Tempolimit durch ein einziges Gerät in der Landeshauptstadt einen Geldsegen für die Kasse der Stadt gebracht habe und nichts für die Umwelt, erklärte die Freiheitliche. Neue Radargeräte würden noch mehr Geld in die Kassen der öffentlichen Hand spülen. Steiner-Wieser prophezeite zudem mehr Verkehr in der Stadt Salzburg, da viele Autolenker nicht mehr auf die Autobahn fahren würden. Auf einer dreispurigen Autobahn nur 80 km/h fahren zu können, werde auch "zu einem stockenden Verkehr" führen. Weil Lkw und Pkw mit 80 km/h gleich schnell fahren dürfen, werde es zu gefährlichen Situationen kommen, meinte die Politikerin.

(SALZBURG24/APA)

 

 

(Quelle: salzburg24)

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