Der 18. Dezember 2022 ist jener Tag, der einem Flachgauer, seinem Zwillingsbruder und deren Freundeskreis wohl noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Nach einem gemeinsamen Abend holte eine Bekannte den damals 24-Jährigen, seinen Bruder und deren Freunde ab und fuhr sie gegen drei Uhr nachts nach Hause. Beim ersten Stopp stiegen alle kurz aus. Der 24-Jährige verschwand jedoch plötzlich und die Gruppe suchte nach ihm.
Schwerverletzter liegt auf Köstendorfer Landesstraße
Als seine Begleiter den jungen Mann schließlich fanden, lag er mit einer Platzwunde auf der Stirn auf der Köstendorfer Landesstraße (L206) bei einer Bushaltestelle. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Erst dort stellte sich heraus, dass er in Lebensgefahr schwebte und sofort notoperiert werden musste. Seine Verletzungen dürften durch ein Fahrzeug verursacht worden sein, heißt es von der Polizei.
Polizei hofft auf Hinweise zu Fahrzeugen
Was sich in dieser Nacht genau abgespielt hat, ist auch nach über zwei Jahren noch unklar. Nun bittet die Polizei das Fernsehpublikum um Hinweise. Am 9. April wird der mysteriöse Fall in der Sendung „Fahndung Österreich“ auf ServusTV ausgestrahlt. Die Ermittler:innen hoffen insbesondere auf Hinweise zu Fahrzeugen, die gegen 3.15 Uhr in der Früh rund um die Unfallstelle gesehen wurden. „Ebenso interessant sind für uns Wahrnehmungen zu Fahrzeugen, deren Beschädigungen von den Fahrzeughaltern oder -lenkern in ihrem persönlichen Umfeld oder gegenüber einer Werkstatt nicht erklärt werden konnten oder die Schilderung des Zustandekommens der Beschädigung mit diesen nicht übereinstimmte“, erklärt Polizei-Pressesprecher Hans Wolfgruber am Mittwoch gegenüber SALZBURG24.
Keine Verdächtigen nach Unfall mit Fahrerflucht
Die Klärung der Straftat sei wichtig, um dem Unfallopfer und seinen Angehörigen Gewissheit über die Ereignisse geben zu können. Zudem erklärt der Polizeisprecher, dass auch der Lenker oder die Lenkerin erleichtert sein könnte, wenn die Tat aufgeklärt wird. Deshalb bestehe auch die Hoffnung, dass sich der oder die Verursacherin im Zuge des Fahndungsaufrufs selbst meldet. Konkrete Verdächtige gebe es bislang nicht.
Dreharbeiten für "Fahndung Österreich"
Die Dreharbeiten zu diesem Fall sind bereits am Montag u.a. in Obertrum und Kleinköstendorf (beide Flachgau) gestartet. Auch am heutigen Mittwoch wird noch in Köstendorf und Straßwalchen gedreht. „Wir versuchen grundsätzlich immer, an den Originalschauplätzen zu drehen, wenn das möglich ist. Dieses Mal durften wir die Landesstraße, wo es passiert ist, leider nicht sperren. Deshalb sind wir auf eine andere Straße in Mattsee ausgewichen“, erklärt Andreas Mannsberger, Chef der zuständigen Produktionsfirma Mabon Film, am Mittwoch im SALZBURG24-Interview.
Besonders aufwändig seien die sogenannten Reenactments – also der möglichst originalgetreuen Nachstellungen der Geschichte. 25 bis 35 Personen seien am Set beteiligt – von Kameraleuten über Maske bis zur Regie und den Schauspieler:innen. Es gelte den Spagat zwischen einer für die Zuschauerinnen und Zuschauer interessante Erzählweise und der Darstellung der Fakten zu finden, so Mannsberger.
Am morgigen Donnerstag und am Freitag werden zudem Eugendorf, die Landeshauptstadt und das benachbarten Mondsee (Bezirk Vöcklabruck) Schauplätze für einen zweiten Fall, der ebenfalls in der Sendung am 9. April gezeigt wird. Dabei geht es um einen perfiden „Tochter-Sohn-Betrug“, bei dem eine 63-Jährige fast 20.000 Euro verloren hat.
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(Quelle: salzburg24)