Veröffentlicht: 18. Mai 2012 09:52 Uhr
Eine aktuelle AK-Analyse der Preise für Güter des täglichen Bedarfs zeigt, dass der Einkauf in Salzburg derzeit im Schnitt um rund fünf Prozent günstiger ist als vor einem Jahr. Interessant ist, dass sich der Trend zu Einheitspreisen bei manchen Produkten fortsetzt.
Lebensmittel in Salzburg im Jahresvergleich günstiger
Im Jahresvergleich wurde der Salzburger Warenkorb im Schnitt um 5,10 Prozent günstiger. Speziell bei Obst und Gemüse erfolgten im Jahresvergleich spürbare Preissenkungen. Sie lagen zwischen 9 Prozent bei Tomaten und bis zu 39 Prozent bei Tafeläpfeln. Zugelegt haben hingegen viele Fleisch- und Wurstprodukte. Brot blieb stabil. Gemischte Bilanz für Milchprodukte: Milch, Fruchtjoghurt und Sauerrahm legten im Schnitt um etwa 5 Prozent zu, während Butter und die drei erhobenen Käsesorten im Schnitt um 12 Prozent preiswerter wurden. Günstiger wurden auch die meisten Körperpflege- und Reinigungsprodukte.Interessantes Detail: Tendenz zu Einheitspreisen setzt sich fort
„Auffallend ist die bereits in der Vergangenheit beobachtbare Tendenz, dass bei manchen Produkten im Billigsegment praktisch ein Einheitspreis vorherrscht“, berichtet Konsumentenschützer Stefan Göweil. Bei folgenden Produkten fanden die Erheber wiederum nahezu idente Preise (egal ob beim Diskonter oder im Supermarkt): Milch, Butter, Sauerrahm, Fruchtjoghurt, Reis, Zucker, Mehl, Schokolade, Tafelessig oder Toastschinken.Preis-Achterbahn Salzburg - Bayern
Zu Beginn der AK-Erhebungen im Herbst 2008 betrug die Differenz zwischen den erhobenen Warenkörben noch stattliche 20 Prozent, um die Salzburg teurer war. „Das hat sich – nicht zuletzt durch die Kritik der AK – stark gebessert“, so Pichler, „seither stellen wir aber teils extreme Schwankungen fest.“ Im Herbst 2010 war der Unterschied bereits auf verschwindende 2 Prozent zusammengeschrumpft. Im Frühjahr 2011 ging die Schere wieder auf:10,5 Prozent. In der Erhebung im Herbst 2011 betrug die Differenz 6,2 Prozent. Derzeit stehen wir bei einer Differenz von 4,4 Prozent. (Alle Vergleiche wurden selbstverständlich steuerbereinigt vorgenommen) 59,26 % der erhobenen Produkte waren in Salzburg im Schnitt teurer als im erhobenen Grenzraum in Bayern. 38,89 % waren in Salzburg billiger zu bekommen. Günstiger bekommt mann/frau beim deutschen Nachbarn vor allem Tiefkühlprodukte und Drogeriewaren. Billiger in Salzburg: Etwa Kaffee, Äpfel, Olivenöl und viele Wurstsorten.AK: Handelsriesen sollen Preiskalkulationen offenlegen
Es bleibt festzuhalten, dass bei vielen anderen Produkten, speziell bei Markenprodukten im Drogeriebereich, die Preisunterschiede noch immer enorm sind. Bereits die letzte Erhebung – ein eigener Markenwarenkorb im April 2012 – hatte extreme Preis-Ausreißer in Salzburg zu Tage gefördert. Auch bei der aktuellen Erhebung der jeweils günstigsten Produkte sind teils unfassbare Preisunterschiede auszumachen – die Highlights: Zahnpasta (140 Prozent teurer), Seife (75 Prozent), Spaghetti (72 Prozent) oder Ketchup (52 Prozent). „Noch einmal: Uns geht es nicht darum, die Salzburgerinnen und Salzburger zum Einkauf in Bayern zu animieren, so mündig sind die Konsumenten schon selbst“, stellt Pichler klar, „ aber die teils extrem krassen Preisunterschiede bei manchen Produkten konnte mir noch keiner schlüssig erklären. Deshalb bleibe ich bei meiner Forderung, wonach die heimischen Handelsriesen endlich ihre Preiskalkulationen offen legen sollen, um Licht ins Dunkel der Preisunterschiede zu bringen!“, so der AK-Präsident.(Quelle: salzburg24)