Veröffentlicht: 25. November 2011 10:02 Uhr
Das ist alles andere als eine Frohbotschaft zur Kekserlbackzeit im Advent: Wichtige Zutaten wie Mehl, Zucker und Butter wurden im Gegensatz zum Vorjahr massiv teurer – bis zu 46 Prozent! Dies ergab die Erhebung eines Warenkorbs durch die Experten der Arbeiterkammer.
Warenkorb 2011 um 3,6 Prozent teurer
Seit Jahren schwärmen AK-Tester aus und stellen in Geschäften jeweils einen Warenkorb aus 54 Artikeln des täglichen Bedarfs zusammen und suchen den günstigsten Preis. Dabei wird eine reale Kaufsituation abgebildet, etwa durch Aktionspreise. 20 Betriebe (14 in Salzburg, 6 im Grenzraum Bayern) wurden heuer im Herbst besucht. Dabei stellten sie fest: Im Jahresvergleich wurde der Warenkorb im Schnitt 3,6 Prozent teurer. Beim Test im Frühjahr lag die Teuerungsrate noch bei 10 Prozent. Danach hat sich die Kurve nach oben etwas eingebremst, in der zweiten Jahreshälfte wurde der Warenkorb sogar um 2,7 Prozent günstiger. Unterm Strich aber ist das Leben erneut kostspieliger als im Vorjahr. „Die Preissteigerungen fielen zwar moderater aus als im Vorjahr, allerdings wurden 60 Prozent der Waren im Testkorb teurer“, bilanziert Erhebungsleiter Stefan Göweil.Mehl und Zucker massiv teurer
Massiv zugelegt haben Mehl und Zucker. Hier gab es Preissteigerungen von 43 und 46 Prozent! Die starke Preiserhöhung bei Zucker merkt man auch bei der Marmelade, die um 19 Prozent teurer wurde. Gestiegen ist auch der Preis für Kaffee, um stolze 18 Prozent. Bei Fleisch- und Wurstwaren hielten sich Preissteigerungen in Grenzen (sie liegen zwischen zwei und sechs Prozent). Bei den Getränken ergibt sich ein unterschiedliches Bild. Während Mineralwasser um 15 Prozent und Cola-Getränk um 20 Prozent teurer wurden, gab der Preis für die günstigste Dose Bier um vier Prozent und für den günstigsten Orangensaft um sieben Prozent nach. Alle erhobenen Milchprodukte wurden im Jahresvergleich teurer: Frischmilch und Butter zum Beispiel11 Prozent, Sauerrahm: fünf Prozent; Fruchtjoghurt: acht Prozent. Bei den Drogeriewaren wurde Zahnpasta (30 Prozent) und Haarshampoo (17 Prozent) am stärksten erhöht. Während etwa Vollwaschmittel im Preis stabil blieb. Einiges wurde auch billiger: Vor allem Obst und Gemüse. Zwiebeln um 23 Prozent, Kartoffeln um 17 Prozent, Tomaten um 16 Prozent. Äpfel wurden um 22 Prozent billiger. Günstiger wurde auch Schokolade (16 Prozent). Der billigste Tafelessig war sogar um 25 Prozent günstiger zu haben. Tiefkühlware wurde teilweise billiger: Pizza 20 Prozent und Fischstäbchen um 18 Prozent. Günstiger wurden Toilettenpapier (sieben Prozent) und Küchenrollen (drei Prozent). Bei manchen Produkten hat man praktisch einen Einheitspreis. Bei folgenden Produkten fanden die Erheber nahezu idente Preise (egal ob beim Diskonter oder im Supermarkt): Milch,Günstigster Warenkorb bei Hofer
Der erschwinglichste Warenkorb wurde bei Hofer gefunden. Er ist im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt in rund 20 Prozent günstiger. Gefolgt von Lidl und dem Rewe Diskonter Penny mit rund 15 Prozent. Der Gesamtpreis (Basis Grundpreise) des Warenkorbs, den die AK-Tester bei den ausgewählten Supermärkten Spar-Markt, Billa, Interspar, Merkur Markt und Maxi Markt erhoben, lag sehr knapp beieinander und rund 12 Prozent über Gesamtdurchschnitt. Die Diskonter haben vor allem bei den Preisen von Drogeriewaren die Nase vorne. Im Lebensmittelbereich sind die Preisunterschiede zu den Supermärkten deutlich geringer geworden oder überhaupt keine mehr vorhanden. Hier merkt, dass mit der Einführung der Billigeigenmarken (Clever beiBayern immer noch vielfach billiger
Die Preisdifferenz zwischen Salzburg und Bayern ist kleiner geworden, jedoch noch immer spürbar vorhanden. Vor drei Jahren war der Warenkorb in Bayern noch um 20 Prozent billiger als in Salzburg. Das hat sich gebessert: Im Frühjahr 2011 betrug der Unterschied 10,5 Prozent, bei der aktuellen Erhebung sind es 6,2 Prozent. Auch in Bayern sind die Preise gestiegen. Jedoch nicht in dem Umfang wie in Salzburg: im Jahresvergleich um 2,15%. Seit der Erhebung im Frühjahr stiegen sie um 1,6% (zur Erinnerung hier fielen die Preise in Salzburg um 2,7%). Rund 70 Prozent der erhobenen Produkte waren in Salzburg im Schnitt teurer als im erhobenen Grenzraum in Bayern. 25 Prozent waren in Salzburg billiger zu bekommen. Teurer in Salzburg: Zahnpasta: (150Prozent), Seife (80), Ketchup (75), Teigwaren (70), Pommes Tiefkühl (60), Cola Getränk (52), Bier (50), Milch (35), Butter (18). Billiger in Salzburg: Tafelessig (30 Prozent), Bohnenkaffee (28), Äpfel (20), Langkornreis (20), Toastschinken (18), Toilettenpapier (16), Kartoffeln (13), Katzenfutter (12). Bei vielen anderen Produkten, speziell bei Markenprodukte im Drogeriebereich (speziell Körperpflege und Reinigungsmittel), sind die Preisunterschiede noch immer sehr ausgeprägt. „Wir stehen hinter den Salzburger Betrieben und rufen natürlich nicht auf, über die Grenze zum Einkaufen zu fahren. Preisbewusste Salzburgerinnen und Salzburgern werden sich die Unterschiede aber sicher anschauen und daher immer wieder ins benachbarte Bayern auf Einkaufstour für alltägliche Güter gehen. Gerade in Zeiten, wo sie jeden Euro dreimal umdrehen müssen“, resümiert Stefan Göweil.(Quelle: salzburg24)