Grenznah

Fipronil: Aldi nimmt sämtliche Eier aus dem Verkauf

Veröffentlicht: 04. August 2017 10:02 Uhr
Der deutsche Lebensmittel-Discounter Aldi nimmt wegen des Fipronil-Skandals deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf. Es handle sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, teilten Aldi Nord und Aldi Süd am Freitag mit. Davon sind auch bayerische Filialen kurz hinter der Salzburger Grenze betroffen.

Mindestens drei Millionen mit dem Insektizid Fipronil kontaminierte Eier aus den Niederlanden wurden nach Deutschland geliefert und gelangten zum Großteil in den Handel. Inzwischen sei von zwölf betroffenen Bundesländern auszugehen, sagte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU). Eine Schlüsselrolle hätten Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Lage sei "unter Kontrolle", es gebe aber "noch keine Entwarnung".

Nahe der Salzburger Grenzen befinden sich Aldi-Fialen in Freilassing, Piding, Bad Reichenhall, Göming, Winkl und Oberstein. Inwiefern der Österreich-Ableger Hofer davon betroffen ist, war vorerst unklar.

Auch Bio-Eier betroffen

Warenströme würden mit Hochdruck untersucht, auch für Produkte mit verarbeiteten Eiern. Ein Ursprung des Skandals sind belastete Eier aus den Niederlanden, die auch in Deutschland in den Handel gelangten - darunter Bio-Eier. Die deutsche Bundesregierung nehme das Geschehen "sehr ernst", sagte Schmidt. Er fügte hinzu, dass eine akute gesundheitliche Gefährdung für die Verbraucher nach derzeitigem Stand praktisch ausgeschlossen sei. Auch niedersächsische Legehennenhalter stehen unter Verdacht, Ställe mit dem fipronilhaltigem Anti-Läusemittel Dega-16 desinfiziert zu haben. Dort sind nach Angaben des Landesagrarministeriums nunmehr vier Betriebe gesperrt, in denen sich ein Verdacht bestätigt habe.

Eier aus Verkauf genommen

Vorerst nicht betroffen waren laut Bundesministerium die vier Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Aldi hat vorerst alle Eier aus dem Sortiment verbannt, Lidl nahm Eier von Höfen unter Fipronil-Verdacht aus den Regalen. Einen Verkaufsstopp für alle niederländische Eier verhängten Rewe und Penny. Nach Angaben des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt es vorerst keine Befunde für einen möglicherweise gesundheitsschädlichen Gehalt an Fipronil pro Kilogramm Ei. Bisher vorliegende Daten lägen "um einen Faktor zehn unterhalb" des kritischen Werts, bis zu dem eine Gefährdung für Erwachsene wie Kinder unwahrscheinlich sei. Dieser Wert gelte sowohl für lose Eier als auch für verarbeitete Produkte. Generell gelte: "Fipronil hat in Eiern nichts zu suchen", sagte BfR-Abteilungsleiterin Monika Lahrssen-Wiederholt.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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