Laut dem Antiquitäten-Millionär, dem die sogenannte "Russenvilla" am Kalvarienberg gehört, ist die Statue rund 1.900 Jahre alt und ein Fruchtbarkeitssymbol aus hellenistischer Zeit. Er versteht die Aufregung um den Riesen-Phallus offenbar nicht. Am Dienstagabend und Mittwoch entwickelte sich in der skurrilen Geschichte ein neues Kapitel: Der Bürgermeister von Traunkirchen, Christoph Schragl (ÖVP), montierte einen Sichtschutz. Der wurde aber wenig später wieder entfernt.
Bürgermeister stellt Sichtschutz vor Riesenpenis
Der Bürgermeister fand sich am Dienstagabend gemeinsam mit Gemeinderäten zu einer Spontanaktion zusammen. Sie montierten einen Sichtschutz vor dem Anstoß erregenden Phallus am Kreuzweg. Er wurde allerdings bereits am Mittwochvormittag wieder entfernt. Denn er stand direkt vor der Hecke am Garten des Statuen-Besitzers obwohl sich die Grundgrenze eineinhalb Meter davor befindet. Der Sichtschutz hätte mitten auf dem Kreuzweg aufgestellt werden müssen und damit den gewünschten Zweck nicht mehr erfüllt. Er habe in einem gut verlaufenen Telefonat ein persönliches Gespräch mit dem Grundeigentümer vereinbart und sei optimistisch, dass eine gemeinsame Lösung gefunden werde, sagte Schragl.
Einheimische vermuten Zwist hinter Phallus-Statue am Kreuzweg
In Traunkirchen (Bezirk Gmunden) werde vermutet, dass sie nicht zufällig neben dem Kreuzweg steht, heißt es in dem Artikel der OÖN. Hintergrund könnten Streitigkeiten um die Errichtung eines vom Eigentümer geplanten Kunstspeichers sein. Diesen hat der Gemeinderat abgelehnt, weil dafür der 321 Jahre alte Kreuzweg, der älteste im Salzkammergut, hätte weichen müssen.
Traunkirchen: Karfreitagsprozession muss an Statue vorbei
An dem aufrecht stehenden Penis müssen nun wohl oder übel die Teilnehmer des traditionellen Traunkirchner "Antlaß-Singens" in der Nacht auf Freitag sowie jene der Karfreitagsprozession vorbeiziehen. "Wir sind schon irritiert", fasste Alois Siegesleitner vom Führungsteam der katholischen Pfarrgemeinde die Stimmungslage der Gläubigen gegenüber den OÖN zusammen. Der Eigentümer von Villa und Stein-Penis bestreitet, der Gemeinde eins auswischen zu wollen: "Ich habe mein Geld längst wo anders investiert und bin froh darüber." Er findet vielmehr, dass ihm der Tourismusverband "eine Plakette verleihen" sollte, weil der Ort durch seine Aktion im Gespräch bleibe.
(APA)
(Quelle: salzburg24)