Bei den Verunglückten handelt es sich um ein Ehepaar aus München. Für den 75-jährigen Deutschen, der offenbar am Steuer saß, und seine 83-jährige Frau kam jede Hilfe zu spät. Die verkohlten Leichen werden obduziert.
Pensionisten hatten einen Wohnsitz in Lofer
Die Polizei geht aufgrund von Ermittlungen und Gesprächen mit Angehörigen davon aus, dass es sich bei den Verstorbenen um die Pensionisten aus München handelt. Die beiden hatten auch einen Wohnsitz in Lofer. Eine Tochter teilte den Behörden mit, dass nur der Vater den Wagen gelenkt hatte. Er ist auch der Zulassungsbesitzer.
Brandmelder schlägt an
Um 8.18 Uhr schlug der Brandmelder im Tunnel an, die Landeswarnzentrale alarmierte die Einsatzkräfte. Als die Freiwilligen Feuerwehren aus der Umgebung eintrafen, stand der Wagen bereits in Vollbrand. Nachdem der Audi gelöscht war, konnten die Insassen nur noch tot geborgen werden.
Mit hoher Geschwindigkeit in Tunnel-Nische geprallt
Den Erhebungen des verkehrstechnischen Sachverständigen Gerhard Kronreif zufolge war der Pkw von Unken kommend in Richtung Tirol unterwegs. "Das Auto fuhr in einer beginnenden Linkskurve über den Fahrstreifen des Gegenverkehrs und prallte mit hoher Geschwindigkeit ungebremst gegen die Kante der linken Tunnel-Nische." An dieser Stelle habe sich kein "energieabsorbierender Anpralldämpfer" befunden, diese waren jeweils in Fahrtrichtung an den Nischenkanten angebracht, schilderte Kronreif im APA-Gespräch.
In dem Tunnel gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Kronreif zeigte sich überzeugt, dass der Wagen schneller unterwegs war. Für ihn stellte sich die Frage, ob der Mann, der am Lenkrad gesessen war, den Audi aktiv nach links und damit absichtlich gegen die Nischenkante gesteuert hat oder ob der Unfall aus Unachtsamkeit, zum Beispiel durch Sekundenschlaf, passiert ist.
Weder Brems- noch Schleuderspuren
Vor der Unfallstelle fanden sich weder Brems- noch Schleuderspuren. "Das Fahrzeug schlug mit massiver Geschwindigkeit in den Kantenbereich der Tunnel-Nische ein", sagte Kronreif. "Teile des Wagens flogen bis zu 115 Meter weit." Die Beifahrerin wurde aus dem Auto geschleudert. Die Beine des Lenkers waren im Fußraum bei den Pedalen eingeklemmt, der Brustkörper ragte aus dem Auto. Die Leichen waren stark verkohlt.
Überwachungskamera zeichnet nicht auf
Der Unfall habe aufgezeigt, dass das Anbringen von Anpralldämpfern auch in den Gegenrichtungen der Tunnel-Nischen von Vorteil wäre, sagte der gerichtlich beeidete Sachverständige. Bilder aus einer Überwachungskamera liegen nicht vor. Im Lärchbergtunnel gebe es zwar eine Videoüberwachung, "die Bilder werden aber nicht aufgezeichnet", sagte Polizeisprecherin Stauffer. Deshalb könne man vielleicht nicht mit völliger Klarheit die Unfallursache ermitteln. Die deutsche Polizei unterstützte die Salzburger Polizisten bei der Klärung der Identität der Toten. Der Umfahrungstunnel von Lofer war noch am frühen Nachmittag gesperrt. (APA)
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(Quelle: salzburg24)