Grenznah

Bad Reichenhall: Mörder soll Tat in Bar angekündigt haben

Veröffentlicht: 17. Juli 2014 12:32 Uhr
Bad Reichenhall ist in großem Aufruhr, seit der Bluttat am Sonntag regiert dort die Angst. Jetzt wurde bekannt, dass der Täter seine Tat offenbar in einem Lokal angekündigt hatte.

Nach der Bluttat in Bad Reichenhall, bei der ein 73-Jähriger getötet und eine 17-Jährige schwer verletzt worden ist, arbeiten die Ermittler mit Hochdruck an der Aufklärung des Falles. Zur Tatnacht selbst werden immer mehr Details bekannt, rund 150 Hinweise sind eingegangen, die nun von einer speziell eingerichteten Sonderkommission überprüft werden müssen. Indes berichten mehrere deutsche Medien am Donnerstag, dass der Flüchtige seine Tat in einer Sportbar in der Altstadt von Bad Reichenhall angekündigt haben soll.

Hat Mörder Tat angekündigt?

Laut dem deutschen Nachrichtenportal "tz" etwa, hätten gleich mehrere Gäste einer Sportbar behauptet, dass ein „zwielichtiger Mann“ mit ihnen den WM-Triumph gefeiert hätte. Dabei hätte er auch erzählt, dass es bereits länger im Gefängnis gesessen sei und dass er heute Nacht noch jemanden umbringen werde.

"Dieser Hinweis ist einer von ganz vielen", erklärte Stefan Sonntag von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Viele Angaben würden auch auf die Täterbeschreibung passen, die von der Polizei am Dienstag aufgrund von Zeugenaussagen veröffentlicht wurde: Junger Mann von schlanker Statur, bekleidet mit dunkler Hose und schwarzem Kapuzenshirt.

Zeitabläufe mittlerweile nachvollziehbar

Die Polizei sei dankbar für die zahlreiche Unterstützung aus der Bevölkerung, um den Täter zu finden. "Wir arbeiten all diese Hinweise ab, das kostet aber Zeit. Eine heiße Spur haben wir aber noch nicht", sagte Sonntag. Die Angaben zu dem Mann in der Sportbar seien jedenfalls einer von den vielversprechenden Hinweisen, ergänzte Sonntags Kollege Jürgen Thalmeier.

 

Polizeisprecher Jügren Thalmeier (Foto: FMT-Pictures) Salzburg24
Polizeisprecher Jügren Thalmeier (Foto: FMT-Pictures)

 

Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen dürften sich die beiden Opfer in der Nacht auf Montag zwischen Mitternacht und drei Uhr unabhängig von einander in der Innenstadt von Bad Reichenhall, insbesondere im Lokal "P 42", aufgehalten haben.

Mittlerweile konnte nachvollzogen werden, dass der 73-jährige Mann das Lokal gegen 2.30 Uhr verließ, so die Polizei am Donnerstagnachmittag in einer Aussendung, ehe ihn wenige Zeit später Passanten leblos in der Poststraße aufgefunden haben.

Das 17-jährige Mädchen befand sich kurz nach drei Uhr mit dem Fahrrad auf dem Heimweg von einer Gaststätte in der Ludwigsstrasse, als sie in der Berchtesgadener Strasse überfallen wurde.

Fahndung auch in Salzburg

Nach dem Täter wird auch in Österreich gefahndet, insbesondere in Salzburg und Tirol. Eingebunden in die Ermittlungen ist auch die Gerichtsmedizin Salzburg. Bei der 17-Jährigen, die schwere Stich-und Schnittverletzungen erlitten hatte und derzeit im Salzburger Landeskrankenhaus betreut wird, wurden DNA-Spuren sichergestellt, die möglicherweise von dem Räuber stammen, der in Bad Reichenhall die junge Frau brutal überfallen und den 73-jährigen Mann getötet hat. Die DNA wird nun in internationale Datenbanken eingegeben. Andere sichergestellte Spuren lässt die Polizei in Deutschland auswerten. "Möglicherweise ist morgen mit ersten Ergebnissen zu rechnen", erklärte Thalmeier.

Die 17-Jährige befindet sich laut Kliniksprecherin Beate Erfurth auf dem Weg der Besserung. "Sie ist nicht mehr im künstlichen Tiefschlaf und wurde mittlerweile auf die Normalstation verlegt", sagte Erfurth am Donnerstagnachmittag zur APA. Die Polizei erhofft sich von der 17-Jährigen nähere Angaben zum Täter. "Wir gehen davon aus, dass wir sie demnächst befragen können", zeigte sich Thalmeier zuversichtlich.

Bad Reichenhall: Verbindung zu Kufstein-Mord?

Die Angst in Bad Reichenhall ist jedenfalls groß. Die Polizei hat die Präsenz verstärkt, die Fahndung läuft auf Hochtouren weiter. Erst am Mittwoch wurde bekannt, dass der Fall möglicherweise mit einem Mord in Kufstein zu tun haben könnte. Wir haben berichtet.

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(Quelle: salzburg24)

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