Innerhalb weniger Stunden kam es am Mittwoch im Bereich des Gosausees (Bezirk Gmunden) zu zwei alpinen Notfällen. Fünf Wanderer – darunter ein zehnjähriges Kind – mussten bei einsetzender Dunkelheit und starkem Regen aus unwegsamem Gelände gerettet werden, berichtet die Polizei Oberösterreich. Die Bergrettung Gosau und die Alpine Einsatzgruppe der Polizei waren mehrere Stunden im Einsatz.
Urlauberfamilie am Gosausee vom Weg abgekommen
Zuerst war eine deutsche Urlauberfamilie bei dem Versuch, den Hinteren Gosausee zu Fuß zu umrunden, vom Weg abgekommen. Ab der Hohen Holzmeisteralm verließen sie die markierte Route und hielten sich zwar entlang des Ufers, gerieten dabei aber zunehmend in unwegsames Gelände, schildert die Polizei. Am nordwestlichen Seeufer führten steile Felswände bis ans Wasser. Die Familie wollte bergwärts auszuweichen, kam dabei jedoch in immer steileres Terrain.
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Gegen 17.20 Uhr gab es für die drei kein Vorankommen mehr, sie setzten einen Notruf ab. Während sich Bergretter der Ortsstelle Gosau und zwei Alpinpolizisten auf den Weg machten, verschlechterte sich das Wetter deutlich, schildert die Polizei. Trotz strömenden Regens gelang es den Einsatzkräften, die Familie über Zurufe zu orten. Die durchnässten, aber unverletzten Wanderer wurden per Seilsicherung zur Forststraße gebracht und von dort mit Einsatzfahrzeugen ins Tal zurück transportiert.
Ehepaar kommt bei „Koglgasse“ nicht mehr weiter
Wenig später rückten die Einsatzkräfte dann zu einem tschechischen Ehepaar aus. Die beiden waren am frühen Morgen vom Vorderen Gosausee zur Adamekhütte aufgestiegen. Nach rund fünf Stunden Gehzeit und einer Pause machten sich die beiden gegen 14.30 Uhr an den Abstieg – allerdings nicht über den bekannten Normalweg, sondern über die sogenannte „Koglgasse“, einen markierten, aber im oberen Abschnitt laut Polizei sehr anspruchsvollen alpinen Steig.
Als es dann stark zu regnen begann, kamen die beiden nur noch langsam voran. Schließlich ging bei Einbruch der Dunkelheit auch der Akku ihres Handys zur Neige. Um sich zu orientieren, nutzten sie notdürftig das Blitzlicht ihrer Spiegelreflexkamera. Kurz vor 22 Uhr baten sie dann eine Bekannte um Hilfe, die die Einsatzkräfte alarmierte. Die Bergretter stiegen zu den erschöpften Urlaubern auf und brachten sie durchnässt, aber wohlbehalten ins Tal zurück.
(Quelle: salzburg24)