Der vor kurzem festgenommenen Gruppe wird ein ähnlich gelagerter Vorfall aus dem Jahr 2011 zugerechnet. Damals ist ein Wagen, der vor einem Bordell im Bezirk Schärding geparkt war, angezündet worden. Die Organisation wollte das Etablissement übernehmen und schreckte offenbar nicht vor einem Anschlag zurück. Auch in Wels stand der Wagen der Unternehmerin in unmittelbarer Nähe eines derartigen Klubs. Ein vorerst unbekannter Täter zetrümmerte eine Seitenscheibe und warf einen Brandsatz in den Pkw. Verletzt wurde niemand, das Feuer rasch gelöscht, so die Polizei.
Zehn Personen sitzen weiter in Haft
Derzeit sitzen zehn Personen, darunter mehrere Mitglieder der rechten Szene, wegen zwei Brandanschlägen auf Bordelle im Bezirk Kirchdorf und in Wien und einer Vielzahl anderer Delikte in Untersuchungshaft. Bei Hausdurchsuchungen wurden zehn Kilo Sprengstoff und illegale Schusswaffen samt Munition sichergestellt. Die Erhebungen sind noch nicht abgeschlossen. Wie sich laut den Ermittlern herausstellte, fand die Gruppierung ihre Einnahmequellen in Gewalt-, Eigentums- und Vermögensdelikten, in der Rotlicht-Szene sowie im Waffen- und Drogenhandel.
Weitere Bordellbetreiber bedroht
Firmenbesitzer und Betreiber von Bordellen wurden bedroht, misshandelt und in finanzielle Abhängigkeit gebracht, damit sie Geld abliefern, so die Vorwürfe. Die Organisation wird zudem verdächtigt, in Haftanstalten spätere Täter angeworben zu haben. Den Gesamtschaden bezifferten die Ermittler mit mindestens 3,5 Millionen Euro. Führende Mitglieder der Vereinigung sollen einen regen Handel mit teilweise verbotenen Schusswaffen, Kriegsmaterial sowie Munition und Zubehör betrieben haben. Im angemieteten Haus der Verdächtigen aus der Neonazi-Szene, in dem auch einschlägige Liederabende stattfanden, stellte die Polizei Fahnen und Schriften mit NS-Symbolen sicher.
(Quelle: salzburg24)