Ein 54-jähriger deutscher Höhlenforscher ist in der Hirlatzhöhle in der Nähe von Hallstatt bewusstlos zusammengebrochen. Laut Polizei kam für ihn aber jede Hilfe zu spät. Er verstarb in der Höhle. Von Fremdverschulden werde nicht ausgegangen. Es dürfte sich um Herz-Kreislaufverssagen handeln, so der Polizeisprecher.
Höhlenforscher seit Freitag in der Hirlatzhöhle
Der Höhlenforscher war mit einer internationalen fünfköpfigen Forschungsgruppe bereits seit Freitag in der Hirlatzhöhle unterwegs. In den frühen Sonntagmorgenstunden dürfte er das Bewusstsein verloren haben. Zwei Personen des Forschungsteams sind daraufhin zum Höhlenausgang aufgebrochen, um Hilfe zu holen. Zwei Frauen blieben bei dem 54-Jährigen. Die Bergrettung Hallstatt sei um 7.30 Uhr alarmiert worden, sagte Preimesberger.
Höhlenforscher starb bereits am frühen Morgen
Laut einer Ärztin, die zusammen mit drei Bergrettern als erste bis zur Unglücksstelle vorgedrungen war, sei der Mann vermutlich bereits in den frühen Morgenstunden gestorben. Als sie gegen 13 Uhr bei dem Verunglückten eintraf, habe es bereits Anzeichen einer Leichenstarre gegeben. Seine Kollegen hätten noch versucht, ihn zu reanimieren, sagte Preimesberger. Die Ärztin sei gegen 16.30 wieder aus der Höhle gekommen. Sie vermutete Sekundentod als Todesursache. Nachdem er das Bewusstsein verloren hatte, dürfte der Mann nicht mehr aufgewacht sein.
An der schwierigen Bergung ändere sich dadurch nichts, sagte Priemesberger. "Nur der Zeitdruck ist weg." Der Weg zu dem Verunglückten sei lang, er befinde sich rund zweieinhalb Stunden vom Höhleneingang entfernt. Der Bergungstrupp müsse zunächst eine Halle in der Höhle queren und sich dann über einen Schacht abseilen. Mit einer Seilwinde soll die Leiche dann nach oben gebracht werden, schilderte Preimesberger. Dazu müssen aber zunächst Verankerungen in die Höhle gebohrt und eine eigene Seilbahn gebaut werden. Am späten Nachmittag konnte die Bergung abgeschlossen werden.
Wegen der engagierten, professionellen Arbeit der Österreichischen Höhlenrettung mit den befreundeten bayrischen Kollegen konnte der Leichnam früher als erwartet geborgen werden, hieß es am Montag von der Polizei. Im Einsatz befanden sich ein Beamter der Alpinen Einsatzgruppe Gmunden, ein Beamter der Polizei Hallstatt, die Flugeinsatzstelle Salzburg, 17 Mann vom Bergrettungsdienst Hallstatt und 26 Höhlenretter.
Die Hirlatzhöhle an der Nordflanke des Hirlatz im Dachsteingebirge ist mit rund 100 Kilometern erforschter Länge und einem maximalen Höhenunterschied von 1.073 Metern Tiefe eine der längsten Höhlen Österreichs. Für die effiziente Erforschung ist faktisch nur ein Eingang benutzbar, was aufwendige Expeditionen von mehreren Tagen nach sich zieht.
(APA/SALZBURG24)
(Quelle: salzburg24)