Als Polizeioberkommissar und als Oberstaatsanwalt stellten sich die beiden Anrufer vor, die am Dienstagvormittag am Telefon Kontakt zu einer Frau mittleren Alters aus dem Landkreis Rosenheim aufnahmen. Die beiden angeblichen Ermittler erzählten, dass im Rahmen von verdeckten Ermittlungen bei rumänischen Clan-Mitgliedern Wertdepot- und Kontodaten besagter Frau gefunden worden waren. Die Dame müsse sofort ihr Schließfach räumen.
Falschen Polizisten Gold übergeben
Tatsächlich besitzt das Opfer bei einer Bank in Prien am Chiemsee ein Schließfach, das sie am frühen Nachmittag ausräumte. Mit Goldbarren und Goldmünzen im Wert von 500.000 Euro fuhr sie anschließend zum vereinbarten Treffpunkt, einem Supermarktparkplatz in Prien am Chiemsee (Lkr. Rosenheim) und traf sich dort gegen 13.30 Uhr mit dem angeblichen Polizisten. Der packte alles Gold in einen Aktenkoffer und nahm es mit, „um die Echtheit zu überprüfen“. Natürlich seien die Wertsachen währenddessen versichert. Der Unbekannte entfernte sich dann samt der Beute in unbekannter Richtung.
Bayern: Frau von Zweifel geplagt
Offenbar kamen der Frau wenig später Zweifel, so dass sie sich bei der Polizeiinspektion Prien am Chiemsee erkundigte. Völlig schockiert musste sie hören, dass die „echte Polizei“ von dem Vorgang nichts wusste und sie offensichtlich Betrügern aufgesessen war. Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen, auch mittels eines Zeugenaufrufs bei einer Öffentlichkeitsfahndung, brachten leider keinen Erfolg.
Polizei bittet um Hinweise
Das Opfer beschrieb den „falschen Polizisten“, als Mann zwischen 30 und 40 Jahren alt, etwa 1,80 Meter groß, schlanke Figur, ein schmales Gesicht, hellere kurze Haare, trägt keinen Bart und keine Brille, und hat insgesamt eine gepflegte Erscheinung. Er sprach hochdeutsch ohne Akzent. Die bayerische Polizei bittet um Hinweise unter der Telefonnummer (08051) 90570.
(Quelle: salzburg24)